Eine 28-jährige Niederländerin ist am Neujahrstag am Hintertuxer Gletscher in Tirol tödlich verunglückt. Die Frau stürzte auf einem eisigen Steilstück, rutschte rund 100 Meter über die Piste talwärts, durchbrach ein Fangnetz und wurde 20 Meter in freiem Flug gegen einen Baum geschleudert. Eine 27-jährige Freundin der Frau stürzte fast zeitgleich und wurde schwer verletzt, eine halbe Stunde später erlitt eine Deutsche nach einem Sturz an derselben Stelle schwere Verletzungen.
Für die 28-Jährige kam jede Hilfe zu spät, sie erlag an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen. Die 27-Jährige war laut Polizei ebenfalls gegen 10.15 Uhr auf der roten Piste Nr. 1 "Schwarze Pfanne" ungebremst über den Pistenrand hinausgerutscht und in eine steinige Mulde abgestürzt. Sie wurde mit dem Rettungshubschrauber zunächst in das Krankenhaus Kufstein geflogen und von dort in die Innsbrucker Klinik überstellt. Die beiden Niederländerinnen waren zusammen mit ihren Partnern unterwegs.
Eine halbe Stunde später kam schließlich eine 55-jährige Deutsche im selben Bereich auf harter, eisiger Piste zu Sturz, rutschte ebenfalls mehrere Meter ungebremst ab, stürzte über den Pistenrand hinaus und schlug dann in einem zehn Meter tiefer gelegenen Abhang in felsigem, leicht bewaldeten Gelände auf. Die Schwerverletzte wurde mit dem Rettungshubschrauber ebenfalls in die Innsbrucker Klinik geflogen.
Unterdessen ereignete sich anderswo in Tirol fast zeitgleich ein weiterer Skiunfall mit einem Schwerverletzten, nämlich in Oberndorf im Bezirk Kitzbühel. Ein 40-jähriger Deutscher fuhr auf einer schwarzen Piste, kam ebenfalls ohne Fremdbeteiligung zu Sturz und rutschte rund 300 Meter ab bzw. über den Pistenrand hinaus. Der Deutsche wurde mit dem Rettungshubschrauber in das Unfallkrankenhaus Salzburg geflogen.
In den vergangenen Tagen hatten sich im Bundesland mehrmals schwere Skiunfälle ereignet, die in drei Fällen mit dem Tod endeten. Am 28. Dezember waren im Skigebiet Steinplatte in Waidring (Bezirk Kitzbühel) zwei 17-jährige Deutsche ums Leben gekommen. Die beiden Jugendlichen waren mit hoher Geschwindigkeit über den Pistenrand hinausgeraten und zu Sturz gekommen. Beide stürzten daraufhin über teils mit Steinen durchsetztem und kaum mit Schnee bedecktem Alm-bzw. Wiesengelände ab. Und einen Tag später verlor ein 47-jähriger Belgier im Skigebiet St. Anton (Bezirk Landeck) die Kontrolle über seine Ski, kam von der Piste ab, prallte gegen einen Baum sowie Fels und verstarb letztlich noch an der Unfallstelle.
Derzeit kommen laut Experten mehrere Faktoren zusammen, die Skifahren teils sehr gefährlich machen können. Es liegt neben den Pisten kaum Schnee, was zu weniger sicheren Sturzräumen führt. Und der Schnee auf den Pisten selbst ist zwangsläufig oft künstlich hergestellt, was in Verbindung mit regnerischem Wetter in höheren Lagen die Strecken teils eisiger und gefährlicher macht. Darum wurde eindringlich zur Vorsicht gemahnt und etwa von schnellem Fahren abgeraten.