Pro von Bernd Hecke, Ressortleiter Graz
Raketen? Sie kosten Unsummen, die sinnlos in der Luft verpuffen. Hobby-Pyromanen kosten sie auch Finger. Sie sorgen für Feinstaubrekorde. Sie versetzen unsere vierbeinigen Lieblinge in Panik. Und es ist mehr als eine Schrecksekunde. Der Krach zieht sich oft schon durch die ganze Nacht. Sie sind im Ortsgebiet verboten und große Geschoße sollten, nein dürften, eigentlich nicht in falsche Hände geraten. Verzeihen Sie also bitte, wenn ich den Zeigefinger mahnend hebe und sage: Hoch lebe der kleine Unfug mit großem Knall, hoch die Unvernunft.
Ich freue mich schon auf die TV-Bilder von Weltstädten im Feuerregen. Und ich danke allen, die heute bei uns irgendwo in der Stadt trotz aller Appelle auch für mich Raketen in die Luft schießen. Mir ist das ja zu blöd, aber nie zu bunt. Ich liebe es, mit offenem Mund Aaahs und Ooohs in den Himmel zu seufzen. Jede Trauerweide ist ein Freudenfest. Man soll sich nicht jeden Spaß niederreglementieren lassen. Den „Moralischen“ heb’ ich mir für den Kater vor dem Neujahrskonzert auf. Und dort am Sofa werf’ ich dann alle guten Vorsätze über Bord.
Bernd Hecke ist es zu blöd Raketen abzufeuern, aber
nie zu bunt, sie zu bestaunen.
Kontra von Sandra Mathelitsch, stv. Leiterin Digitalmanagament Redaktion
Wissen Sie, was mich heute um Mitternacht erwarten wird? Zwei ängstliche und zitternde Katzen, die wegen der Knallerei keinen angenehmen Rutsch verbringen werden. Der Start ins neue Jahr ist für viele Tierhalter selten mit ausgelassener Party-Stimmung verbunden. Reihenweise werden seit Wochen im Internet Ratschläge gegeben, wie man Hunde, Katzen und Co. auf die Silvesternacht vorbereiten kann. Böller und Feuerwerke stellen bei (Wild-)Tieren sogar eine potenziell tödliche Gefahr dar.
Dabei sollte man aber nicht vergessen: Auch Menschen kann die Knallerei nicht ungefährlich werden: Das Rote Kreuz warnt vor Knalltraumata, abgetrennten Fingern und Verbrennungen – das sind die häufigsten Verletzungen mit Feuerwerkskörpern. Und natürlich wirkt sich das Geballere auf die Umwelt aus: Nach Angaben des Umweltbundesamts verursachen die Feuerwerkskörper regelmäßig hohe Feinstaubkonzentrationen und zusätzlichen Abfall. Tun wir uns, den Tieren und der Umwelt doch etwas Gutes und lassen deshalb heute doch einmal ausschließlich die Sektkorken knallen.
Sandra Mathelitsch ist zweifache Katzenmama und hofft auf eine ruhige Silvesternacht.