Ja, das würden viele gerne wissen wollen, was die Menschen so in die Suchmaschine Google eingeben. Doch die häufigsten Suchstichwörter – wie etwa "Wetter", "Maps" oder "Amazon" sind gar nicht so besonders interessant. Viel spannender sind jene Suchevents, die kurzfristig auftauchen und momentanes Interesse verkünden.

Am Dienstag stellte Google einige dieser sogenannten "Trends" vor. Es handelt sich dabei eben nicht um die meistgesuchten Stichwörter oder Fragen des Jahres, sondern solche, die eine Zeit lang stark verbreitet waren. Absolute Zahlen werden dabei nicht genannt, da Google hier mit Stichproben arbeitet.

Dominierend waren heuer die Stichwörter "Ukraine", "Coronaimpfung in meiner Nähe" und "WM", erklärte gestern Wolfgang Fasching-Kapfenberger, Sprecher von Google Austria. Auf den nächsten Plätzen folgten mit "Olympia" und "Dominic Thiem" weitere Sportthemen, ehe am sechsten Rang die "Bundespräsidentenwahl" für Interesse sorgte.
Traditionell wird die Google-Suchmaschine befragt, wenn jemand stirbt. Und da war heuer der steirische Industrielle Didi Mateschitz allen voraus. Er ließ Queen Elizabeth, Willi Resetarits, Anne Heche und Aaron Carter zurück.

Putin, Djokovic, Depp

Bei den lebenden Personen dominierte heuer Wladimir Putin, gefolgt von Novak Djokovic und Johnny Depp. Bei der Wertung zu lebenden Österreichern war Dominic Thiem führend, gefolgt von Anna Gasser, Valerie Huber und Franz Klammer. Im Zuge des Präsidentenwahlkampfes wurden kurzfristig auch Gerald Grosz, Tassilo Wallentin und Dominic Wlazny gesucht. Übrigens war auch Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch vielen Österreichern eine Suche wert.

Mag man in der Politik mittlerweile das Wort "Klimakrise" häufig benutzen – die Österreicher suchen aber noch immer unter dem Stichwort "Klimawandel". Weitere Highlights in diesem Umfeld: "Klimabonus", "Spritpreisrechner" und "Wien Energie". Bei den Nachrichten-Themen in Österreich dominierten "Bundespräsidentenwahl", "Kalte Progression" und "Ragweed", gefolgt von "Volksbegehren" und "Sonnenfinsternis".

Die heimische Google-Mannschaft stellte noch andere Sammlungen zusammen. Bei den "Was"-Fragen stand "Coronapositiv – was tun" an erster Stelle, gefolgt von "Was ist die Nato", "Was tun – Klimabonus nicht erhalten" und "Was ist ein Oligarch". Ganz kurios dann die "Best-of-W-Fragen", die von Google zusammengestellt wurden. Man werte diese Auswertungen nicht und man hinterfrage sie auch nicht nach ihren Ursachen, betonte Fasching-Kapfenberger. Jedenfalls sorgen sie doch für Überraschungen: "Warum bin ich so müde?", "Wo steht der Schiefe Turm von Pisa" und "Warum bekomme ich kein Corona", sind in dieser Kuriositätensammlung gelistet.

Aber wen das Suchverhalten noch näher interessiert, kann auch selber experimentieren: Unter google.at/trends findet sich ein Tool, mit dem man selber Abfragen zusammenstellen kann.