Knapp vor dem Jahreswechsel laufen intensive Gespräche zwischen Italien und Österreich über eine weitere Großinvestition in Militärhubschrauber. Wie die Kleine Zeitung bereits am 16. November berichtete, zieht Österreich offenbar die Option, zu den bereits bestellten 18 AW-169 von Leonardo weitere 18 Stück zu ordern. Der italienische Hersteller bietet das Paket nur noch heuer zu denselben Konditionen an wie zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung vor einem Jahr.
Für die ersten 18 Leonardo-Helis samt Schulung von Piloten und Technikern sowie Simulatoren wurde im Dezember 2021 ein Gesamtpreis von 346 Millionen Euro vertraglich fixiert. Weil die Schulung künftig durch eigene Fluglehrer des Bundesheeres und auf den Simulatoren durchgeführt wird, dürfte das zweite Paket erheblich günstiger sein.
Vier der über ein Regierung-zu-Regierungsgeschäft von Italien angekauften leichten Mehrzweckhubschrauber könnten dann direkt an das Innenministerium weitergegeben werden, das ebenfalls seine Flotte erweitern will. Bei den Luftstreitkräften des Bundesheeres soll die Zahl der Muster bei den Drehflüglern hingegen auf zwei verringert werden. Im "Aufbauplan 2032" des Verteidigungsministeriums ist festgehalten, dass mittelfristig nur noch Leonardo AW-169 und S-70 "Black Hawk" für das Bundesheer fliegen, entsprechend werden deren Stückzahlen deutlich erhöht. Die Alouette III sollen rund um das Jahresende 2023 am Boden bleiben, in weiterer Folge werden auch die AB-212 und die OH-58 "Kiowa" ersetzt.
Spätestens am 15. Dezember, wenn der erste Leonardo AW-169B (Schulungshubschrauber) des Bundesheeres am Fliegerhorst Langenlebarn (NÖ) feierlich in Empfang genommen wird, dürfte das neue Hubschrauberpaket von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner offiziell präsentiert werden.