"Wir haben den wärmsten Oktober der Messgeschichte erlebt", sagte Alexander Orlik, Klimatologe bei der Zamg. Der Oktober 2022 lag demnach im Tiefland Österreichs um 2,8 Grad über dem Durchschnitt der jüngeren Vergangenheit (Klimamittel 1991 bis 2020), auf den Bergen war er um 4,0 Grad wärmer. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990 lag der Oktober 2022 im Tiefland um 3,4 Grad über dem Mittel und auf den Bergen um 4,2 Grad.
Auch die regionale Auswertung zeigt, wie extrem dieser Oktober war. An vielen Wetterstationen der Zamg war ein Oktober noch nie so warm wie heuer, zum Beispiel: Bregenz, Feldkirch (alle Vorarlberg), Innsbruck, Kufstein, Obergurgl, Patscherkofel, Lienz (alle Tirol), Stadt Salzburg, Schmittenhöhe, Sonnblick (alle Salzburg), Bad Ischl, Feuerkogel (alle Oberösterreich), Waidhofen/Ybbs, Reichenau/Rax (alle Niederösterreich), Hall/Admont (Steiermark), Klagenfurt, Millstatt, Villacher Alpe (alle Kärnten). In Wien war es hingegen nur der zehntwärmste Oktober der Messgeschichte.
Am Sonnblick, in rund 3100 Meter Seehöhe, gab es in diesem Oktober mit plus 0,1 Grad erstmals in einem Oktober ein Monatsmittel (Mittelwert aller Tages- und Nachttemperaturen) über null Grad. Die Messreihe am Sonnblick reicht bis 1886 zurück.
Tropennacht im Oktober
Erstmals gab es in einem Oktober auch eine Tropennacht in Österreich (Tiefstwert nicht unter 20 Grad): In der Nacht auf den 30. Oktober 2022 lag der Tiefstwert an der Wetterstation Kolomansberg (Salzburg) bei 20,3 Grad.
Die Auswertung der Niederschlagsmengen zeigt sehr große regionale Unterschiede. Im Westen Österreich gab es im Oktober 2022 um etwa 25 bis 45 Prozent mehr Niederschlag als im vieljährigen Mittel. Im Süden und Osten Österreichs fiel dagegen in vielen Regionen um 50 bis 85 Prozent weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen Oktober.
Die Messreihe der Zamg reicht im Tiefland Österreichs bis 1767 zurück. Auf den Bergen wird seit 1853 gemessen.