Um mindestens 20 Prozent, stellenweise sogar 40 Prozent sind im heurigen Jahr die Einbrüche in Wohnungen und Häuser, Garagen und Kellerabteile angestiegen, ergab eine Analyse des Bundeskriminalamts (BK) in Wien.

Die Polizei geht daher in den kommenden Herbst- und Wintermonaten mit spezifischen Analysemethoden sowie raschen Fahndungs- und Ermittlungsschritten besonders gegen diese Kriminalitätsform vor: "Ein starkes uniformiertes Auftreten im Streifendienst ist ein Grundpfeiler in den polizeilichen Bemühungen. Die Eigenprävention ist traditionell ebenfalls ein wichtiger Faktor in diesem Bereich", betont Paul Eidenberger vom BK.

Einbrecher schlagen von Oktober bis Jänner öfter zu als in anderen Monaten. Täter sind besonders in der Dämmerungszeit zwischen 16 und 21 Uhr aktiv. Tatorte sind oft Wohnungen und Wohnhäuser, die an Hauptverkehrsverbindungen angebunden sind und eine rasche
Fluchtmöglichkeit bieten. Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren Grundstücken und ebenerdig gelegene Wohnungen stehen auch im Fokus.

Die Täter versuchen zumeist durch Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder Kellerzugängen in das Wohnobjekt einzudringen. Sie nutzen häufig einfachste Möglichkeiten und brechen mit Schraubenziehern oder Zangen schlecht gesicherte Türen oder Fenster auf. Gelingt es ihnen, in die Wohnung einzudringen, haben sie es auf schnell verwertbares Gut abgesehen. Daher ist es ratsam, Schmuck, Bargeld und wertvolle Gegenstände in einem Safe zu verwahren und keine höheren Bargeldbeträge zu Hause zu lagern.
Die Polizei ist mit vernetzten Analysemethoden, raschen Fahndungsmaßnahmen sowie Schwerpunkten im Streifendienst für den Anlassfall gerüstet.

Zudem legt die Polizei großes Augenmerk auf Prävention und den Kontakt mit der Bevölkerung, denn durch eigene, meist einfache Sicherungsmaßnahmen können Einbrecher abgeschreckt werden. Dabei sind gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe enorm wichtig. Eine Vertrauensperson, die bei Abwesenheit nach dem Rechten sieht, den Postkasten entleert und das Werbematerial von der Türe entfernt, kann wertvolle Dienste leisten.

Wie kann man sich schützen?

Einbrecher durchkämmen das Internet und soziale Medien nach Informationen über mögliche Einbruchsobjekte. Geben Sie deshalb keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit. Dazu gehört auch das Verhalten in sozialen Medien (öffentlich einsehbare Urlaubsfotos, entsprechende Postings).

Leeren Sie Briefkästen und beseitigen Sie Werbematerial. Es soll kein unbewohnter Eindruck entstehen. Bitten Sie deshalb eine Vertrauensperson oder Nachbarn auch untertags nach dem Rechten zu sehen. Alarmanlagen können als Ergänzung eine abschreckende Wirkung sein. Schließen Sie Fenster, Terrassen- und Balkontüren zur Gänze (nicht nur kippen). Räumen Sie Werkzeuge, Leitern etc. weg, die für einen Einbruch genutzt werden könnten.

Verwenden Sie bei Abwesenheit in den Nachmittags- und Abendstunden Zeitschaltuhren für die Beleuchtung und bringen Sie eine Außenbeleuchtung bzw. Bewegungsmelder an. Außerdem lassen Sie an Ihrer Wohnungstüre Zusatzschlösser einbauen und schließen Sie diese auch bei kurzer Abwesenheit ab. Der Keller ist besonders gefährdet – lagern Sie hier keine wertvollen Dinge. Dazu gehören auch: Fahrräder, elektrische Werkzeuge, Instrumente und dergleichen. Sehen Sie regelmäßig im Keller und externen Abstellräumen nach dem Rechten.