Mit seiner traditionsreichen Allerseelen-Aktion gedenkt der ARBÖ den Verkehrstoten und richtet zugleich einen eindringlichen Appell an die Autofahrer. Auf den weißen Kreuzen steht "Wir gedenken und mahnen". Die Kreuze sollen auf Unfallstellen hinweisen, wo bereits mehrere Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben verloren haben. Und sie sollen mahnen – zur Vorsicht. Gemeint ist, runter vom Gas und das Handy weglegen. Denn Hauptursache für Unfälle sind jedes Jahr nicht angepasste Geschwindigkeit und Ablenkung, so der ARBÖ. Zu hohes Tempo etwa sei bei jedem dritten tödlichen Unfall im Spiel, bei immerhin jedem vierten ist der Lenker, die Lenkerin abgelenkt.

"Sich anzuschnallen und die Geschwindigkeit der Witterung sowie dem Verkehr anzupassen, sollte immer im Vordergrund stehen. Denn Hauptursache der Unfälle sind nach wie vor eine nicht angepasste Geschwindigkeit und Ablenkung, primär durch Smartphones", gibt Klaus Eichberger, Präsident des ARBÖ Steiermark, zu bedenken. Auch Alkohol am Steuer ist leider immer wieder Grund für schwere Unfälle.

Die meisten Toten in Oberösterreich

Oberösterreich ist auch heuer wieder jenes Bundesland, das die meisten Verkehrstoten zu beklagen hat: 79 waren es seit Jahresbeginn. Und damit so viele, wie vor der Pandemie, bei der im Vorjahr durch Ausgangsbeschränkungen auch weniger Unfälle verzeichnet wurden.

Der ARBÖ sieht die Situation speziell im Zweiradbereich problematisch. Denn ein Teil der bisherigen Verkehrstoten sind – wieder einmal – Opfer von Motorrad- bzw. Fahrradunfällen. Hauptursache für Motorrad-Unfälle ganz generell: Überhöhte Geschwindigkeit. Es ist aber vielfach nicht die Überschreitung von Tempolimits, die zu Unfällen führt, sondern häufig "nicht angepasste" Geschwindigkeit, die tödliche Stürze nach sich zieht. "Wenn zum Beispiel eine Spitzkehre nur 50 Stundenkilometer verträgt, dann kann ich mein Gefährt dort halt nicht mit 70 hineinmanövrieren. Auch wenn es vom Tempolimit her erlaubt wäre", warnt Peter Pegrin, Landesgeschäftsstellenleiter des ARBÖ Steiermark. 

Ein besonders hoher Anstieg wurde im ersten Quartal 2022 bei der Zahl der verunglückten Radfahrer:innen verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahresquartal kamen laut Statistik Austria damit um 22 Prozent mehr Radfahrer auf Österreichs Straßen zu Schaden.