Die heurige Corona-Herbstwelle baut sich immer weiter auf. Dem hat am Donnerstag auch die Corona-Kommission Folge getragen und ganz Österreich mit hohem Risiko - also Orange - eingestuft. Vor einer Woche war das Land noch Gelb. Damit einhergehend werden die Bundesländer Burgenland, Salzburg, Steiermark und Wien ebenfalls mit hohem Risiko bewertet. Die Bundesländer Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg werden mit mittlerem Risiko eingestuft.
Die Belastung der Intensivstationen lag am gestrigen Mittwoch bei einer Covid-spezifischen Auslastung von 3,9 Prozent bezogen auf alle gemeldeten Erwachsenen-Intensivbetten Österreichs. Auf den Normalstationen waren 5,1 Prozent der Betten mit Covid-Infizierten belegt. Laut Prognose kommt es zu einem weiteren deutlichen Ansteigen der Fallzahlen und der Infizierten im Normalpflegebereich.
Sollte sich diese Entwicklung weiter fortsetzen, empfiehlt die Corona-Kommission rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen zu setzen. Als vergleichsweise wenig einschränkende, aber gut wirksame Maßnahme sollte vor allem eine FFP2-Maskenpflicht, insbesondere in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Lebensmittelhandel und in Apotheken, in Betracht gezogen werden, wiederholten die Experten.
Impfung und Medikamente
Außerdem wurde erneut die Wichtigkeit der Corona-Schutzimpfung und der verfügbaren Covid-Medikamenten betont. Beide leisten einen wesentlichen Beitrag zum Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und schützen somit die Krankenanstalten vor Überlastung bzw. Personalausfällen. In diesem Zusammenhang werden die Aktivitäten zur Steigerung der Inanspruchnahme der Impfung (Start einer neuen Impfkampagne) und der Arzneimittel (gezielte Information und Aufklärung der Ärzteschaft) begrüßt. Die Kommission empfiehlt weitere Maßnahmen zur vermehrten Inanspruchnahme von Corona-Arzneimitteln zu setzen, etwa durch gezielte Information und Aufklärung der Bevölkerung, insbesondere von vulnerablen Personen.
Die Corona-Kommission weist neuerlich auf die Wichtigkeit der Nutzung des Covid-19-Registers hin, da nur auf Basis zuverlässiger Informationen zur Virulenz bzw. Hospitalisierungsrate und -dauer Aussagen zur Impfeffektivität sowie verlässliche zeitnahe Analysen, Prognosen und Langfristsimulationen erstellt werden können. Die mittlerweile vermehrte Einmeldung in dieses Register wird begrüßt, es wird jedoch weiterhin diesbezüglicher Optimierungsbedarf gesehen. Die Daten und Auswertungen können unter eingesehen werden.
Um sich und andere zu schützen sowie dem Ansteigen der Fallzahlen entgegenzuwirken, empfiehlt die Corona-Kommission wieder das Tragen der FFP2-Makse, insbesondere in öffentlichen Verkehrsmitteln, in stark frequentierten Innenräumen sowie bei Kontakt zu vulnerablen Personen. Das nach wie vor breite und niederschwellige Testangebot sollte wieder vermehrt in Anspruch genommen werden. Jedenfalls bei Covid-19-spezifischen Symptomen, aber auch vor Treffen mit vulnerablen Personen oder größeren Personengruppen sollte ein Test gemacht werden. Nach Ansicht der Corona-Kommission kann jede Einzelne und jeder Einzelne mit diesen Maßnahmen sich selbst und die Bevölkerung gut schützen und damit einen wertvollen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten.