Müll in der Natur ist ein weltweites Problem und vor allem Plastik ist mittlerweile nicht nur in den Weltmeeren allgegenwärtig. Sogar entlegene, hochalpine Lebensräume sind betroffen. "Doch wie viel von dem 'Dreck' liegt eigentlich in unserer Natur?", fragten sich die Umweltschützer von Global 2000. Gemeinsam mit der Innsbrucker Universität und dem Alpenverein wurde deshalb die sogenannte Dreckspotz-App entwickelt. "Mithilfe der App kannst du uns dabei unterstützen, Daten für unseren "Müll in der Natur"-Report zu sammeln", wollen die Umweltschützer über ihre Homepage möglichst viele für die Aktion begeistern.
Mitmachen kann jeder! Einfach die App auf das Handy herunterladen. Und gemeinsam Daten sammeln, um langfristige Lösungen für das Müllproblem auf den Bergen zu finden. "Die App ist als Citizen-Science-Projekt angelegt. Diese Daten können uns also helfen, Müll-Hotspots zu identifizieren, die Problematik Müllverschmutzung in der Natur besser zu verstehen und Lösungsansätze zu finden", betont Global 2000.
Um entsprechende, valide Daten zu bekommen, bündeln verschiedene Initiativen die Kräfte. Der Österreichische Alpenverein, diverse Schulen, die Naturfreunde sowie Privatpersonen als sogenannte "Citizen Scientists" werden mithilfe der Dreckspotz-App das Hochgebirge durchkämmen, Müllfunde in der App vermerken und das "corpus delicti" umgehend entsorgen.
"Mit der Dreckspotz-App wollen wir die Natur nicht nur sauberer machen, sondern auch dafür sorgen, dass dies langfristig so bleibt. Mit dieser Kooperation wollen wir dazu beitragen, dass der für Österreich wichtigen alpinen Region mehr Aufmerksamkeit zukommt. Bislang wurden von den Dreckspotz-Usern mehr als 200.000 Müllfunde eingetragen. Wir freuen uns, dass sich so viele Menschen dafür einsetzen, der Plastikproblematik entgegenzuwirken", so Global-2000-Expertin, Lisa Grasl.
Uni Innsbruck koordiniert die Daten
Die Universität Innsbruck nimmt sich dieses Problems jetzt an. Im Rahmen des dreijährigen Sparkling-Science-Forschungsprojektes wird gemeinsam mit der von Global 2000 entwickelten Littering-App "Dreckspotz" die Datenlage auf einen aktuellen Stand gebracht.
Klemens Weisleitner vom Institut für Okölogie der Uni Innsbruck erklärt: "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit, denn unsere Forschung ist auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Nur gemeinsam können wir uns einen Überblick über die Verbreitung von Plastik im Hochgebirge verschaffen, um anschließend zielgerichtete Maßnahmen zu identifizieren."
Wie das Plastik in die sensiblen Regionen gelangen konnte, ist zwar im Einzelfall nur schwer nachzuvollziehen, die Ursachen lassen sich jedoch auf mehrere Wurzeln zurückführen. Neben lokalen Quellen wie dem alpinen Tourismus (Bautätigkeiten, Gastronomie, Schifahrer, Wanderer) sind auch Einträge aus großer Entfernung durch Windverfrachtungen möglich.
Doch die App soll den Müll nicht nur katalogisieren, sondern vor allem thematisieren: Der breiten Öffentlichkeit muss bewusst werden, dass Plastikmüll auch direkt vor unserer Haustür ein Problem darstellt.