Die ersten drei Piloten für die neuen Bundesheer-Hubschrauber des Typ Leonardo AW-169 sind fertig ausgebildet und haben ihren Dienst in Österreich wieder aufgenommen. Die zweieinhalb Monate lange Ausbildung fand in Italien statt. Diese Woche sind vier weitere Piloten zur Ausbildung ins Nachbarland, wo die Hubschrauber hergestellt werden, gereist, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) im Sommerinterview mit der APA.

Insgesamt wird es für die 18 Hubschrauber 36 Piloten geben. Die ersten Hubschrauber kommen Ende des Jahres nach Österreich. Die neuen Helikopter ersetzen die leichten Verbindungs- und Transporthubschrauber "Alouette III", die 2023 ausgeschieden werden. Zwölf "Leonardo AW169M" werden in Aigen im Ennstal stationiert, an der Flieger- und Fliegerabwehrschule in Langenlebarn werden sechs Hubschrauber stationiert.

Assistenzeinsätze reduziert

Tanner kündigte im Gespräch mit der APA zudem an, dass der Assistenzeinsatz zu den Botschaftsbewachungen von 260 auf 100 Soldaten deutlich reduziert werde. "Wir wollen uns nach den vielen Assistenzeinsätzen im Rahmen der Pandemiebekämpfung wieder auf unsere Kernaufgabe der militärischen Landesverteidigung konzentrieren." Der Assistenzeinsatz wurde im März 2020 begonnen und schon mehrmals verlängert.

Eine neue Entwicklung gibt es auch in der Frage der Nachfolge der Transportflugzeuge Hercules. Die Fachabteilung hat den Vorhabensbericht bzw. Planungsunterlagen fertig, welche die taktisch funktionalen Anforderungen an das Nachfolgegerät beinhalten. Damit kann mit der konkreten Nachbeschaffung begonnen werden, diese soll bis 2030 abgeschlossen sein, sagt Tanner. Wichtig sei ihr auch bei diesem Kauf ein Government-to-Government-Geschäft, denn man sehe bei den Leonardo, wie sauber und gut das funktioniere.

Das Geld wird kommen

Daran, dass das Geld für alle benötigen Investitionen sicher kommen wird, zweifelt Tanner nicht. "Wir sind mit dem Finanzministerium fertig, wir haben mit dem Koalitionspartner immer wieder Abklärungen und Nachfragen, aber wir sind absolut im Budgetplan." Das Budget werde von derzeit 0,6 auf ein Prozent des BIP angehoben und soll über die Legislaturperiode hinaus auf 1,5 Prozent ansteigen, bekräftigt Tanner den kolportierten Fahrplan.

Investiert werde in drei Bereiche: Schutz der Soldaten und Waffenwirkung, Mobilität und Autarkie des Bundesheeres im infrastrukturellen Bereich. "Das entspreche dem Streitkräfteprofil, welche die Experten ausgearbeitet haben." Damit würden die österreichischen Streitkräfte "einen riesigen Schritt nach vorne machen". In Deutschland wurde sofort nach Kriegsbeginn eine absolute Summe von sagenhaften 100 Mrd. Euro für Aufrüstung angekündigt, "eine Umsetzung ist aber nicht in Sicht", so Tanner. Sie habe dagegen keinen Grund am Budgetplan zu zweifeln, denn mittlerweile habe jeder gesehen: "Ohne Sicherheit ist alles nichts."