Jener 46-jährige Österreicher, der am Freitag am Münchner Flughafen verhaftet worden ist, hat eine deutsche Hilfsorganisation bzw. deren Investor offenbar um 1,3 Millionen Euro gebracht. Der Beschuldigte habe dazu im November 2021 in Suben (Bezirk Schärding) einen Vertrag mit der Organisation, die international im Gesundheitsbereich tätig ist, abgeschlossen und exorbitante Gewinne versprochen, erfuhr die APA vom Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, Alois Ebner, am Dienstag.
Der Mann sei in Auslieferungshaft in Bayern und werde "möglichst schnell zu uns" kommen, so der Behördensprecher. Die 1,3 Mio. Euro seien über einen amerikanischen Investor geflossen, der das Geld auf ein Treuhandkonto überwiesen habe. Die Hilfsorganisation hätte an den versprochenen exorbitanten Renditen teilhaben sollen. Als nichts kam, erstattete sie Anzeige. Seit Juni dieses Jahres wurde ermittelt. Eine weitere Firma sei involviert und es sei noch sehr undurchsichtig, wer nun wirklich von dem Geschäft profitiert habe.
Weil der 46-jährige gebürtige Linzer zuletzt nicht in Österreich gemeldet war, sei ein internationaler Haftbefehl erlassen worden, der nun bei einer Routinekontrolle am Münchner Flughafen Erfolg hatte. Der Mann habe in Deutschland gelebt und offenbar auch Beziehungen nach Frankreich gehabt. Die Ermittlungen und vor allem die Einvernahme des Verdächtigen würden zeigen, ob es weitere Beschuldigte gebe. Es könne ein bis zwei Wochen dauern, bis der Mann in Oberösterreich sei und das Landeskriminalamt ihn mit den Vorwürfen konfrontieren könne, hieß es.