Das Polizeipräsidium Westpfalz und die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern ersuchen im Fall eines groß angelegten Investitionsbetruges um Unterstützung bei der Suche nach Opfern und möglichen Zeugen. Da es sich um eine international breit angelegte, organisierte Tätergruppierung handelt, ist es sehr wahrscheinlich, dass es auch in Österreich Opfer und/oder Zeugen gibt, berichtet das Bundeskriminalamt in Wien am Freitagvormittag.

In den Jahren 2020 und 2021 gab sich eine organisierte Tätergruppierung gegenüber Unternehmen, die Finanzierungskapital benötigten und Geldgeber suchten, als Vertreter vermeintlicher arabischer Investoren aus (Vereinte Arabische Emirate). Um Legitimität gegenüber den Unternehmern – den späteren Opfern – zu suggerieren, wurden diese Pseudo-Investoren mit falschen Firmennamen in Verbindung gebracht, die realen Firmen bewusst ähnelten (Namensähnlichkeit mit real existierenden Firmen wird bei diesem weitverbreiteten Betrugsmodus bewusst eingesetzt). Mit dem Versprechen enormer Investitionssummen wurden in Folge die Opfer dahingehend manipuliert, diverse Vorauszahlungen an die Vertreter dieser vermeintlichen Investoren zu leisten. Die Täterschaft gab hierbei an, diese Zahlungen seien als Sicherheit oder für einen Anschub der künftigen Investitionen notwendig (Reisekosten, Gebühren, Gutachten, Versicherungen, Beteiligungen).

Die Zahlungen der Opfer erfolgten bei der Emirates NBD Bank
• auf Konten der "EIN International" (EIN) (IBAN: AE930260001012218835501) oder
• auf Konten der "Alsediq Commercial Broker" (andere Schreibweisen: Alsedeq/Alsedq) (IBAN: AE530260001012279727001).

Bislang konnten von den deutschen Ermittlungsbehörden Geschädigte in den USA, Afrika, Asien, Australien und auch Europa ausfindig gemacht werden. Die gegenwärtig bekannte Schadenssumme beläuft sich auf rund zehn Millionen Euro, die Dunkelziffer ist nach Einschätzung des Hauptermittlers um einiges höher.

Aufgrund des verwendeten Modus ist es sehr wahrscheinlich, dass es auch in Österreich Opfer dieses Investitionsbetruges gibt. Hinweise nimmt die Polizei Kaiserslautern unter der Telefonnummer 0049 631 369 2620 und per E-Mail unter investmentbetrug@polizei.rlp.de entgegen.