Vor allem mit dem sprunghaften Anstieg der Energiepreise bekommen sie deutlich mehr Anfragen. Die Bundesförderung für diese Anlagen wird jedoch zum Problem. Denn verzögert sich die Errichtung der Anlage, könnte der Errichter womöglich um diese Förderung umfallen.
In Österreich wurden heuer bereits 55.000 Fotovoltaikanlagen genehmigt. Diese kommen auf eine Leistung von 860 MW, im Gesamtjahr sollen es laut Klimaministerium 1.600 MW sein. Dies ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Nicht zuletzt durch die Bundesförderung nach dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) amortisieren sich die FV-Anlagen in ein paar Jahren. Schließlich werden FV-Anlagen mit bis zu 285 Euro/kWp (Kilowatt-Peak) gefördert. Für innovative, etwa schwimmende oder in das Gebäude integrierte Anlagen kann es einen Zuschlag von 30 Prozent geben.
Dazu müssen die Anlagen mit einer Leistung von bis zu 100 kWp jedoch innerhalb von sechs Monaten, Anlagen darüber innerhalb von zwölf Monaten nach der Förderungszusage installiert sein. Es kann um eine Nachfrist von drei Monaten angesucht werden. Vor der Förderzusage darf mit der Errichtung nicht begonnen werden.
Wesentliche Bauteile fehlen
Doch die Versorger haben massive Probleme, die Anlagen innerhalb der angegebenen Zeiten zu errichten. Es fehlt an wesentlichen Bauteilen wie Solarpaneelen und Wechselrichtern. Zum Teil gibt es auch nicht genügend Fachpersonal, um die Anlagen zu installieren.
Daher zögern Versorger wie der Verbund, Energie Oberösterreich und EVN derzeit, neue Anträge anzunehmen. Bei Wien Energie und EVN lehnt man derzeit Aufträge von Privatkunden ab. Diese würden meist Speicher und einen Netzfrei-Schalter mitbestellen, damit die FV-Anlage bei einem Stromausfall automatisch die Stromversorgung übernimmt. Da die Speicher und einzelne Komponenten derzeit schwer zu bekommen sind, können die Anlagen nicht fristgerecht erstellt werden.
Der Verbund weist auf seiner Homepage darauf hin, dass mit Lieferzeiten ab sechs Monaten zu rechnen ist. Bei der Energie AG ist mit bis zu acht Monaten Wartezeit zu rechnen. Damit wird es schwierig, die Bundesförderung zu bekommen. Einig sind sich daher die Versorger beim Wunsch nach einem größeren Zeitrahmen, um die Anträge wieder annehmen zu können.
Fristverlängerung möglich
Das Ministerium kontert, dass man hier bereits eingelenkt habe: "Aufgrund der großen Nachfrage und der in manchen Fällen schwierigen Liefersituation haben wir bereits eine allgemeine Fristverlängerung von sechs auf neun Monate ermöglicht. Darüber wurde auch die Branche umfassend informiert. Sollte im Einzelfall die Errichtung nicht innerhalb der Frist möglich sein, empfiehlt es sich, den Antrag vorher zurückziehen. Das hat keinerlei Auswirkungen auf die Förderfähigkeit, man verliert die Förderung nicht und kann problemlos erneut einen Antrag stellen."