Aktivistinnen und Aktivisten der Naturschutzorganisation Greenpeace haben Donnerstagfrüh vor dem Außenministerium in Wien mit einer fünf Meter großen, kopfüber hängenden Hai-Attrappe protestiert und eine Petition mit der Forderung nach einem starken Abkommen zum Schutz der Meere übergeben. Insgesamt 463.300 Menschen haben dafür unterschrieben, teilte die Organisation mit. Anlass der Aktion sind die anstehenden Verhandlungen der Vereinten Nationen zum Hochseeschutzabkommen.

Diese finden von 15. bis 26. August in New York statt. Die Naturschützerinnen und Naturschützer forderten Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) auf, die Petition ernst zu nehmen und bei den Verhandlungen "konsequent für ein Hochseeschutzabkommen einzustehen". "Unsere Ozeane befinden sich in einer Krise: Jedes Jahr sterben 100 Millionen Haie in den Netzen der Fischerei-Industrien. Alle sieben Arten der Meeresschildkröten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. 90 Prozent der globalen Speisefischbestände sind entweder bis an die Grenze befischt oder bereits überfischt. Den brutalen Methoden der industriellen Fischerei muss endlich Einhalt geboten werden", mahnte Lukas Meus von Greenpeace.

Auch die Oppositionspartei SPÖ setzt sich für eine Ausweitung der Meeresschutzgebiete ein. Auch wenn Österreich ein Binnenland ist, spielt es eine wichtige Rolle bei den Entscheidungen, klärte Petra Bayr, Bereichssprecherin für globale Entwicklung, in einer Aussendung auf. "Es gibt eine Vielzahl internationaler Gremien und Verträge, die sich mit der Bewirtschaftung der Ressourcen auf Hoher See befassen, der übergreifende Rahmen für die Verwaltung des Ozeanraums ist das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (UNCLOS) von 1982, das auch als 'Verfassung für die Ozeane' bezeichnet wird. Österreich hat sowohl UNCLOS als auch das dazugehörige Zusatzübereinkommen ratifiziert und ist somit in sämtlichen UNCLOS zurechenbaren Gremien stimmberechtigt."