Obwohl der Klimawandel intensiv erforscht und auch in den Medien immer wieder thematisiert wird, bleibt er für viele Menschen abstrakt. Doch erst durch ein persönliches Erleben der Folgen kann sich ein Bewusstsein für die Thematik entwickeln. "Mit dem Projekt KlimaAlps wollen wir Veränderungen, die jetzt schon in der Region zu sehen sind, für eine breite Öffentlichkeit zugänglich machen. Durch das Erleben, Sehen und Begreifen des Klimawandels steigt auch die Bereitschaft, durch sein eigenes Handeln das Klima zu schützen", erklärt Projektleiterin Cornelia Baumann von der Energiewende Oberland.
Um das Wissen über den Klimawandel weiterzugeben, wurde im Rahmen des Projekts ein Ausbildungsprogramm zu Klimapädagogen und Klimapädagoginnen entwickelt. Drei Jahre dauerte das Projekt – jetzt schafften die ersten Klimapädagogen Österreichs ihren Abschluss.
Sechs Tirolerinnen und Tiroler haben im Zuge einer projektinternen Pilotphase die Klimapädagogenausbildung absolviert – dazu kamen noch Kursteilnehmer aus Bayern. Der einjährige Lehrgang steht künftig allen Interessierten offen und startet offiziell im September.
Experten aus Forschung liefern Wissen
Interessierte eignen sich während der Ausbildung das nötige Fachwissen an, um Folgen des Klimawandels zu erkennen und diese in einen größeren Kontext zu setzen. Laut Land Tirol sollen Experten aus der Forschung dafür sorgen, dass das vermittelte Wissen fachlich fundiert und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft ist. Die Ausbildung orientiere sich außerdem an den Forderungen der Bildung für nachhaltige Entwicklung, lasse aber "viel Raum zum eigenen Erleben und Ausprobieren in der Natur", so die Klimaschutzlandesrätin Ingrid Felipe (Grüne).
Die Ausbildung zu Klimapädagoginnen und -pädagogen wurde im Rahmen des grenzüberschreitenden Interreg-Projekts KlimaAlps in den vergangenen drei Jahren erarbeitet. Beteiligt waren über zehn Institutionen aus Tirol – darunter der Naturpark Karwendel und die Uni Innsbruck – Oberösterreich und Bayern unter der Projektleitung durch die Bürgerstiftung Energiewende Oberland (Bayern). Das Projekt KlimaAlps wird zu 75 % von der Europäischen Union mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (INTERREG) gefördert.
Die drei Säulen des Projekts
Um das Wissen über den Klimawandel weiterzugeben, wird im Rahmen des Projekts ein Ausbildungsprogramm für Klimapädagogen entwickelt. Dadurch sollen Umwelt- und Naturpädagogen sowie andere Multiplikatoren dazu befähigt werden, Inhalte zum Klimawandel zu vermitteln. Des Weiteren werden sogenannte Klima Tope eingerichtet. Hier kann – unterstützt durch Themenwege und eine interaktive Karte – vor Ort erlebt werden, was sich bereits durch den Klimawandel verändert hat und welche Anpassungsstrategien in der Natur zu finden sind. Schließlich wird ein KlimaAlps Netzwerk aufgebaut, in dem sich Partner aus Wissenschaft, Bildung und Politik zusammenfinden. Dadurch wird die Wahrnehmung des Themas gestärkt und der Wissenstransfer zwischen den Akteuren erleichtert.