Der Juli 2022 war österreichweit sehr warm und trocken. In einigen Regionen kam es aber zu schweren Unwettern mit viel Regen in kurzer Zeit, Murenabgängen und kleinräumigen Überschwemmungen, wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) am Montag bilanzierte.
Der Juli 2022 begann der Zamg zufolge wie der Juni geendet hat, zu warm mit Temperaturmaxima über 30 Grad. Zu Beginn des zweiten Monatsdrittels gab es noch eine kühlere Phase, bevor der Juli an Fahrt aufnahm und gebietsweise bereits ab dem 13. Temperaturen über 30 Grad auf der Tagesordnung standen. Diese hohen Temperaturen hielten bis zum Ende des Monats an. Zwischenzeitige Abkühlungen gab es gegen Ende des Monats regional durch Unwetter und Niederschläge.
"Es war einer der 20 trockensten Julis der Messgeschichte. In der österreichweiten Auswertung gab es 30 Prozent weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen Juli", sagte Hans Ressl von der Zamg. Es war auch außerdem einer der 25 sonnigsten Juli-Monate, mit zehn Prozent mehr Sonnenstunden als im Durchschnitt, und es war extrem warm. "Im Tiefland Österreichs haben wir den sechstwärmsten Juli der Messgeschichte erlebt, auf den Bergen den siebentwärmsten", so der Klimatologe.
Der Juli 2022 lag im Tiefland Österreichs um 1,4 Grad über dem Durchschnitt der jüngeren Vergangenheit (Klimamittel 1991 bis 2020), auf den Bergen war er um 1,5 Grad wärmer. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990, die von der Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war, lag der Juli 2022 im Tiefland und auf den Bergen um 3,1 um 4,2 Grad über dem Mittel.
Beachtlich waren im Juli 2022 auch die teils extrem warmen Nächte. Zum Beispiel lag die Tiefsttemperatur an der Zamg-Wetterstation Graz Universität von 25. auf 26. Juli 2022 bei 23,3 Grad. Das ist hier die höchste Tiefsttemperatur seit Messbeginn im Jahr 1894.