In den ersten sechs Monaten 2022 haben heimische
Haushalte gemäß Halbjahresbilanz der Altstoff Recycling Austria AG
(ARA) 522.870 Tonnen Verpackungen und Altpapier gesammelt und
getrennt. Im Vorjahresvergleich bedeutet das einen leichten Rückgang
um 2 Prozent. Gründe hierfür seien vor allem die wirtschaftliche
Lage, Konsumveränderungen und das Vermeiden von Verpackungen, teilte die ARA am Montag mit.

Im ersten Halbjahr 2022 wurden 288.900 Tonnen Altpapier
gesammelt, 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Zurückzuführen sei
diese Entwicklung auf den Wegfall von Print-Produkten, aber auch auf
die erhöhte Rücklaufquote in den Lockdownphasen im
Vergleichszeitraum 2021. Leichtverpackungen – überwiegend
Kunststoffe – wurden im Ausmaß von 88.700 Tonnen gesammelt. Hier
habe die stagnierende Marktlage sowie die Vermeidung von
Kunststoffverpackungen zu einem Rückgang von 2 Prozent geführt. Bei
den Metallverpackungen wurde im ersten Halbjahr 2022 mit 15.770
Tonnen um 1,3 Prozent weniger eingesammelt. Bei den Glasverpackungen war hingegen ein Sammelplus von 3,5 Prozent auf 129.000 Tonnen zu verzeichnen.

Im nächsten Jahr sei mit einem deutlichen Sammelplus zu rechnen,
so ARA-Vorstand Christoph Scharff: "Ab 2023 wird die Sammlung von
Leichtverpackungen in ganz Österreich vereinheitlicht. Dann sollen
alle Kunststoffverpackungen in die Gelbe Tonne und den Gelben Sack."
Diese Vereinfachung solle gemeinsam mit dem Ausbau der Sammlung ab
Haus die Mengen deutlich steigern, um die neuen und höheren
EU-Recyclingziele für Kunststoffverpackungen zu erfüllen.

Bis 2025 muss Österreich das Recycling von Kunststoffverpackungen
von aktuell 25 Prozent auf 50 Prozent verdoppeln. "Dafür müssen wir
künftig 80 Prozent aller Kunststoffverpackungen, die in Verkehr
gebracht werden, sammeln, daraus 80 Prozent für das Recycling
aussortieren, um schließlich im Recycling 80 Prozent Ausbeute zu
erzielen", so Scharff. Aktuell stehe man bei einer Sammelquote und
Sortiertiefe von jeweils 58 Prozent, einer Recyclingausbeute von 78
Prozent und damit insgesamt bei einer Recyclingquote von 25 Prozent.