Auf einer Alm im Karwendeltal bei Scharnitz (Bezirk Innsbruck-Land) sind Donnerstagfrüh 15 gerissene Schafe entdeckt worden. 20 weitere galten mit Stand Freitagmittag noch als vermisst. Der Verdacht auf einen Bären liege nahe, schrieb das Land in einer Aussendung. Wildtierkameras hatten vergangene Woche einen Bären im Gemeindegebiet von Scharnitz aufgenommen.
Der Amtstierarzt habe bereits Proben der gerissenen Schafe entnommen, hieß es. Diese werden nun zur weiteren Abklärung und genauen genetischen Untersuchung eingeschickt. Aufgrund des Rissbildes sei derzeit von einem großen Beutegreifer auszugehen.
Expertengremium soll entscheiden
Die Schafskadaver waren von einem Jäger auf der Pirsch entdeckt worden. Laut einem Bericht des ORF Tirol waren erst vergangenen Samstag knapp über 80 Tiere auf die Alm aufgetrieben worden. Sie befanden sich in einem Areal, das mit einem ein Meter hohen Elektrozaun mit je drei Litzen gesichert war. Dieser sei an keiner Stelle beschädigt gewesen.
Das Fachkuratorium "Wolf-Bär-Luchs" sei bereits aktiv, sagte LHStv. Josef Geisler (ÖVP). Das fünfköpfige Expertengremium, das im Vorjahr eingerichtet worden war, soll über den Umgang mit auffälligen Tieren entscheiden. Ein im Herbst erlassener Abschussbescheid für einen Wolf, der auf Grundlage der Einschätzung des Kuratoriums ausgestellt worden war, wurde aber vom Landesverwaltungsgericht wieder aufgehoben.