Nach einem massiven Einbruch im ersten Coronajahr hat sich die Reisetätigkeit in Österreich 2021 wieder deutlich verstärkt. Die Zahl der Urlaubsreisen stieg um 28 Prozent auf rund 16,1 Millionen, wie aus Daten der Statistik Austria hervorgeht. Das war aber immer noch um fast ein Viertel (24 Prozent) weniger als im Jahr vor der Pandemie 2019. Großteils blieben die Urlauber im Inland (fast 9,6 Millionen Reisen), die Zahl der Auslandsreisen hat sich gegenüber 2020 verdoppelt.
Fast drei Viertel (über 73 Prozent) aller Urlaubsreisen wurden den Statistikern zufolge mit dem Auto durchgeführt, der Rest zu gleichen Teilen mit der Bahn oder dem Flugzeug.
Das mit Abstand beliebteste Reiseziel im Ausland war Italien mit einem Anteil von 28,2 Prozent. Dahinter folgten Deutschland (17,4 Prozent), Kroatien (12,5 Prozent), Griechenland (7,1 Prozent) und Spanien (4,6 Prozent).
Aktivurlaub oder Erholungsurlaub?
"Im zweiten Pandemiejahr verreisten die Österreicherinnen und Österreicher schon wieder deutlich mehr als 2020, aber noch immer um ein Viertel weniger als vor Corona", fasste Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas am Mittwoch zusammen. Wichtigstes Reisemotiv sei der Besuch von Verwandten und Bekannten gewesen. Das traf auf ein Drittel (fast 34 Prozent) der Urlaubsaufenthalte zu. Gut 18 Prozent machten Aktivurlaub, mehr als 16 Prozent Erholungsurlaub. 60 Prozent der Aufenthalte – inklusive Verwandten- und Bekanntenbesuche – wurden aber auch 2021 im eigenen Land verbracht.
Die Kurzurlaubsreisen mit bis zu drei Nächtigungen nahmen gegenüber dem ersten Coronajahr um 14,9 Prozent auf rund 8,8 Millionen zu. Längere Aufenthalte (mindestens vier Übernachtungen) stiegen den Statistikern zufolge um fast 47 Prozent auf 7,4 Millionen.
Es gibt aber auch eine große Bevölkerungsgruppe, die 2021 überhaupt keinen Urlaub machte – jeder Dritte verzichtete darauf. Jedenfalls gaben laut Statistik Austria rund 2,6 Millionen in Österreich lebende Personen an, nicht verreist zu sein. Die Burgenländer blieben besonders gerne zu Hause – dort war das fast jeder Zweite (rund 48 Prozent). Die Reiselustigsten waren die in Wien lebenden Menschen, nur 28 Prozent traten im abgelaufenen Jahr keine Reise an.
"Keine Beweggründe zum Verreisen" nannten fast 58 Prozent der Befragten als Grund für ihren Verzicht, im ersten Coronajahr 2020 waren das erst 44,3 Prozent. Damals rangierten Sicherheitsbedenken mit 48,9 Prozent an erster Stelle, 2021 waren das trotz fortbestehender Pandemie etwas weniger (41 Prozent). Fast 23 Prozent hatten im abgelaufenen Jahr gesundheitliche Gründe bzw. eine eingeschränkte Mobilität, rund 22 Prozent hatten wegen beruflicher Verpflichtungen zu wenig Zeit dafür, fast 20 Prozent wegen familiärer Verpflichtungen. 17 Prozent der Befragten konnten sich das Reisen nicht leisten, 2020 gaben nur 12 Prozent finanzielle Gründe an.