Die Experten des Nationalen Impfgremiums (NIG) haben sich für eine Booster-Impfung gegen Covid-19 ab fünf Jahren ausgesprochen. "Bei Kindern von fünf bis elf Jahren soll diese dritte Impfung spätestens zu Schulbeginn vor den voraussichtlich nächsten Infektionswellen im Spätsommer/Herbst 2022 erfolgen", heißt es in der neuen Anwendungsempfehlung. Empfohlen wird eine dritte Impfung ab sechs Monaten nach der Zweitimpfung, betonte das Gesundheitsministerium am Montagnachmittag.
Außerdem wird von den Medizinerinnen und Medizinern festgehalten, dass man für einen bestmöglichen und längerfristigen Schutz insgesamt drei Impfungen benötigt – auch wenn man bereits eine Infektion mit Sars-CoV-2 durchgemacht hat. Wissenschaftliche Daten zeigen, dass immunkompetente Personen für einen bestmöglichen und langfristigen Impfschutz insgesamt drei Impfungen benötigen, wurde erläutert. Diese drei Impfungen sind aus immunologischer Sicht als Grundimmunisierung anzusehen, also nicht nur als Auffrischung.
Experten: Durchgemachte Infektionen ersetzen keine Impfung
Durchgemachte Infektionen mit Sars-CoV-2 führen lediglich zu einer zeitlichen Verschiebung dieser Impfungen und zu einer verbesserten Immunitätslage, ersetzen aber keineswegs einzelne Impfungen. Eine Infektion hat daher lediglich Auswirkungen auf den empfohlenen Zeitpunkt für die nächste Impfung, wurde betont. Das NIG begründet das damit, dass respiratorische Infektionen keine dauerhafte systemische Immunität hinterlassen. "Genesenen ab einem Alter von fünf Jahren werden also insgesamt drei Impfungen für die Grundimmunisierung empfohlen", heißt es in der aktualisierten Anwendungsempfehlung.
"Die Corona-Schutzimpfung hat unzähligen Menschen das Leben gerettet und tut das auch weiterhin", betonte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) in der Aussendung. "Sie minimiert nachweislich das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken oder sogar zu sterben. Kommt es trotz einer Impfung zu einer Covid-19-Erkrankung, so verläuft diese im Normalfall deutlich milder." Die laufende Anpassung der Empfehlungen des NIG gewährleiste, "dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse ständig eingearbeitet werden".