Der Pegelstand des Neusiedler Sees ist so niedrig wie noch nie zu dieser Jahreszeit zuvor, in weiten Teilen Niederösterreichs brennen Wälder und die Landwirtschaft stellt sich bereits auf ein schwieriges Jahr ein.

Minus 93 Prozent lautet die erschreckende Niederschlagsbilanz im März. Dabei erleben weite Landesteile bis dato einen Totalausfall in puncto Niederschlag, in Innsbruck und Graz beispielsweise fiel in diesem März noch kein einziger Regentropfen. „Die nasseste Landeshauptstadt war bislang Salzburg mit rund 13 Liter pro Quadratmeter, doch selbst das sind um 77 Prozent weniger als im langjährigen Mittel“, betont Konstantin Brandes, Meteorologe bei der österreichischen Unwetterzentrale. „Somit ist es wenig verwunderlich, dass wir derzeit auf den trockensten März der Messgeschichte Österreichs zusteuern.“ Bisher war das der März 1929.

Doch woran liegt es, dass heuer dermaßen wenig Niederschlag in Österreich fällt? Denn auch Jänner und Februar waren bereits viel zu trocken. Diese extreme Trockenheit im Frühjahr habe man in den vergangenen Jahren verstärkt beobachtet, erklärt Klaus Haslinger, Klimatologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) in Wien. Die Trockenheit entstehe dadurch, dass sich ein Hochdruckgebiet über Europa aufgebaut hat, das Niederschläge sozusagen abprallen lässt. Dieses Hochdruckgebiet über Europa verhindert, dass Feuchtigkeitsnachschub vom Atlantik kommt.

Nächste Woche soll zwar eine Kaltfront aus dem Norden Österreich erreichen, unklar ist jedoch noch, wo und wie viel Niederschlag fallen wird. „Abseits der Berge dürfte es sich bei den Schauern um den viel zitierten Tropfen auf den heißen Stein handeln“, so die Unwetterzentrale. Um die Trockenheit nachhaltig zu lindern bzw. zu beenden bräuchte es flächendeckenden Landregen, dieser ist aber laut Wetterprognose weit und breit nicht in Sicht.