Die österreichische Bischofskonferenz hat den "Überfall Russlands auf die freie und souveräne Ukraine" verurteilt. "Dieser Angriffskrieg ist eine himmelschreiende Sünde und er muss so schnell wie möglich beendet werden", heißt es in einer Erklärung nach der Vollversammlung. Zudem habe die Ukraine auch aufgrund der kirchlichen Friedensethik das Recht, sich gegen den Angriff zu verteidigen. Die Bischofskonferenz stellt eine Million Euro für Hilfsprojekte der Caritas zur Verfügung.

Christen und insbesondere die Kirchen müssten sich angesichts des Krieges als Friedensstifter erweisen und bewähren, hielten die Bischöfe außerdem in ihrer Erklärung fest. "Es gilt, alle gewaltlosen Mittel zu nutzen, um die Kriegsparteien zu einer friedlichen Einigung zu bringen", las der Vorsitzende des Gremiums, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, am Freitag in einer Pressekonferenz daraus vor. Gewaltlosigkeit sei aber eine persönliche Entscheidung, die man den Opfern der Aggression nicht verordnen könne, halten die Bischöfe auch fest.

Aber auch auf die Hilfsbereitschaft und Solidarität in den westlichen Nachbarländern der Ukraine gehen die Bischöfe ein. Auch in Österreich sei diese beeindruckend und enorm, so Lackner. Als Drehscheibe für Hilfeleistungen in die Ukraine und die Nachbarländer sowie als Anlaufstelle für Geflüchtete hätten sich vom ersten Tag des Krieges an die Gemeinden der Gläubigen der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in Österreich etabliert.

Vor allem die Caritas mit ihrem weltweiten Netz, aber auch andere kirchliche Hilfswerke leisteten schon jetzt sehr viel, um die Not der Menschen aus den betroffenen Gebieten zu lindern. Damit die Hilfe aber überhaupt ankommen kann, brauche es humanitäre Korridore, betonen auch die katholischen Bischöfe. Aber auch Geldspenden seien nötig. Aus diesem Grund stellt die Bischofskonferenz über die Diözesen zusätzlich eine Mio. Euro für Ukraine-Hilfsprojekte der Caritas zur Verfügung.

Auch Pfarrgemeinderat Thema

Die österreichische Bischofskonferenz hat vor den Pfarrgemeinderatswahlen am Sonntag noch einmal zur Teilnahme aufgerufen und die Wichtigkeit derartiger Gremien in der Kirche betont. Gerade die Coronapandemie habe gezeigt, "wie hilfreich und notwendig funktionierende und basisnahe Netze des Füreinander-Daseins sein", heißt es in einer Erklärung nach der Frühjahrsvollversammlung in Tirol.

4,3 Millionen Katholikinnen und Katholiken sind am kommenden Sonntag aufgerufen und eingeladen, ihre Vertretungen im Leitungsgremium der rund 3000 Pfarren für die kommenden fünf Jahre zu wählen. Zuletzt gehörten österreichweit rund 45.000 Personen den Pfarrgemeinderäten an, davon 28.000 als gewählte Mitglieder. Das Mindestalter der Wahlberechtigten beträgt jedenfalls 16 Jahre. Die Wahlmodelle sind von Diözese zu Diözese unterschiedlich.

Wie die Bischofskonferenz im Anschluss an ihre Frühjahrsvollversammlung in Matrei festhielt, sei eine Pfarre ohne Pfarrgemeinderat "heute unvorstellbar". Seit mehr als 50 Jahren gäben in diese Vertretungsgremien gewählte Frauen und Männer "der Kirche ein konkretes Gesicht". Pfarrgemeinderäte verkörperten "eine synodale und partizipative Kirche, die von Menschen aufgrund ihrer Taufe getragen und mitgestaltet wird".