Am kommenden Sonntag beginnt der Frühling auch astronomisch. Und nur mit einer kleinen Verzögerung stellt sich auch entsprechendes Wetter ein. Im Osten des Landes bleibt es zunächst noch ein wenig kühler, eine stabile Hochwetterfront sollte uns aber spätestens zur Wochenmitte milde Temperaturen und viel Sonnenschein bescheren. Konstantin Brandes vom Wetterdienst Ubimet: "Am Mittwoch wird voraussichtlich die 15-Grad-Marke geknackt, am Donnerstag dürfte es dann an der leicht föhnigen Alpennordseite sogar den ersten 20er in Österreich seit dem 17. Februar geben."
Die sonnigen Aussichten bedeuten aber auch, dass der Regen weiterhin auf sich warten lässt. "Das kräftige Hoch hält auch kommende Woche alle Fronten vom Alpenraum fern, die markante Trockenheit verschärft sich somit weiter", sagt Brandes. Schon bis dato waren Regen und Schnee im März Mangelware, verbreitet betrage das Defizit 90 bis 100 Prozent. Alle Landeshauptstädte bis auf Wien steuern somit derzeit auf den trockensten März ihrer jeweiligen Messgeschichte zu, nach derzeitigem Stand dürfte das auch so bleiben.
Vorteil für die Landwirtschaft
Was sich auf einige Bereiche, etwa bei der Brandgefahr in unseren Wäldern, klar negativ auswirkt, hat auf unsere Landwirtschaft in der aktuellen Situation aber beinahe einen gegenteiligen Effekt. "Ja, es ist sehr trocken, aber das führt momentan aus unserer Sicht fast zu optimalen Bedingungen", erklärt Arno Mayer, Pflanzenbaudirektor bei der steirischen Landwirtschaftskammer. Sommergetreide wie Roggen, Weizen oder Geste, das nun ausgebracht wird, benötigt noch nicht viel Feuchtigkeit. Die Erde auf den Äckern wird dabei zudem nicht so stark komprimiert, wie es bei feuchten Böden der Fall wäre. Auch bei den Äckern, die erst auf die Aussaat vorbereitet werden, würde schlammige, durchtränkte Erde eher stören. Und in den Obstgärten verzögert die Trockenheit – neben kalten Nächten – eine allzu frühe Blüte.
"Ein bisschen Regen in absehbarer Zeit wäre aber schon wünschenswert", ergänzt Mayer. Denn der würde den Dünger besser in der Erde binden. Russland und die Ukraine sind wichtige Düngemittel-Lieferanten. Diese fallen nun aus, daher müssten vorhandene Vorräte optimal genutzt werden. Und wie lange kommen unsere Landwirtschaften noch ohne nennenswerten Niederschlag aus? "Im April wird der Mais angepflanzt, dann brauchen wir wieder mehr Wasser", sagt Mayer. Auch die Wiesen brauchen im April dringend Regen.
Matthias Reif