Ein Lawinenabgang am Ötscher (Bezirk Scheibbs) in Niederösterreich hat am Freitag laut Polizei drei Tote und eine schwer verletzte Person gefordert. Vier männliche Tourengeher wurden verschüttet, für drei davon kam jede Hilfe zu spät, sagte ein ÖAMTC-Sprecher auf Anfrage. Ein Schwerverletzer wurde ins Spital geflogen. Die Lawine war kurz vor Mittag am Juckfidelplan an der Nordseite des Ötschers abgegangen. Weil es keine Hinweise auf weitere Opfer gab, wurde eine nach dem Lawinenabgang gestartete Suche nach Polizeiangaben am Nachmittag eingestellt.
Die Polizei hat am Samstag Details zu den vier Opfern des Lawinenabgangs am Großen Ötscher (Bezirk Scheibbs) bekannt gegeben. Der einzige Überlebende des Unglücks, ein 44-jähriger Mann aus dem Bezirk Scheibbs, hatte es trotz seiner schweren Verletzungen noch geschafft, die Rettungskette in Gang zu setzen.
Bei den drei Toten handelt es sich um einen 54-jährigen Alpinpolizisten aus dem Bezirk Krems, einen 55-jährigen Zahnarzt aus dem Bezirk Tulln und einen 64-jährigen Mann aus dem Bezirk Waidhofen a. d. Ybbs. Entgegen bisherigen Informationen seien alle vier Verunglückte Mitglieder der Bergrettung gewesen, teilte ein Polizeisprecher mit.
Die Alarmierung ging gegen 11.30 Uhr ein. Drei Männer, die in der Rinne unterwegs gewesen waren, wurden nach ÖAMTC-Angaben vollständig verschüttet. Sie konnten nur noch tot geborgen werden. Ein Wintersportler wurde den Angaben zufolge teilweise verschüttet. Der Mann wurde mit schweren Blessuren von "Christophorus 3" ins Universitätsklinikum St. Pölten geflogen. Insgesamt standen mehrere Hubschrauber im Einsatz, davon drei ÖAMTC-Notarzthelikopter - neben "C3" auch "C15" und "C17".
Da nicht feststand, ob bei dem Lawinenabgang weitere Personen verschüttet wurden, war eine Suchaktion gestartet worden. Die Helfer standen im Großeinsatz. Die schwer verletzte Person wurde ins Krankenhaus gebracht, teilte der Polizeisprecher mit. Nähere Angaben zu Geschlecht, Alter und Herkunft der Verschütteten waren laut Schwaigerlehner vorerst nicht bekannt.
Am Freitag herrschte in der Ötscherregion wie im gesamten Bergland Niederösterreichs geringe Lawinengefahr (Stufe 1 von 5). "Nur vereinzelt können im schattseitigen Gelände noch Schneebrettlawinen ausgelöst werden", hieß es im Bericht des Warndienstes.