Laut Jugend-Internet-Monitor 2022 sind WhatsApp, Youtube und Instagram weiterhin die beliebtesten Netzwerke bei Österreichs Jugendlichen. Aber TikTok und Discord konnten im Vergleich zum Vorjahr deutlich dazugewinnen, wie eine am Donnerstag veröffentlichte repräsentative Online-Befragung von 400 Teenagern (elf bis 17 Jahre) im Auftrag der EU-Initiative Saferinternet.at zeigt

An der Spitze behaupten sich WhatsApp (96 Prozent), Youtube (95 Prozent) und Instagram (81 Prozent). An Popularität zugelegt hat die Video-App TikTok, die mit einem Zuwachs von 13 Prozentpunkten Snapchat einholen konnte und nun gemeinsam mit der Foto-Sharing-App den vierten Platz belegt (beide 70 Prozent). Bei der regelmäßigen Verwendung hat sie unter den Videoportalen sogar die Nase vorn: 77 Prozent der Jugendlichen, die TikTok nutzen, geben an, dies täglich zu tun – das sind mehr als bei Youtube (64 Prozent tägliche Nutzung).

Im Gesamt-Ranking ebenfalls weiter vorrücken konnte die Chat-Plattform Discord (plus 13 Prozentpunkte), die vor allem bei den Jüngeren sehr beliebt ist. So geben 53 Prozent der Elf- bis 14-Jährigen an, die Anwendung zu nutzen. Erstmals erhoben wurde zudem die Online-Spieleplattform Roblox (21 Prozent), die zunehmend als soziales Netzwerk genutzt wird und ebenfalls vor allem bei den Jüngeren hoch im Kurs steht.

Gaming immer noch eher männlich

Der Jugend-Internet-Monitor 2022 zeigt, dass es weiterhin teilweise große Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. TikTok (wird von 78 Prozent aller befragten Mädchen und 62 Prozent aller Burschen genutzt) und Pinterest (Mädchen 66 Prozent und Burschen 19 Prozent) sind aktuell bei der weiblichen Zielgruppe deutlich beliebter als bei männlichen Jugendlichen. Im Gegensatz dazu werden die aus dem Gaming-Bereich stammenden Plattformen Twitch (Mädchen elf Prozent und Burschen 49 Prozent) und Discord (Mädchen 30 Prozent und Burschen 61 Prozent) von wesentlich mehr männlichen Jugendlichen genutzt. Ausnahme ist Roblox, die etwas häufiger von Mädchen genutzt wird (24 zu 17 Prozent).

Zwar verwenden nahezu alle befragten Jugendlichen WhatsApp, es werden aber zunehmend auch andere Messengerdienste genutzt. So konnte Signal um 13 Prozentpunkte zulegen und liegt nun gleichauf mit Telegram bei 25 Prozent. Die weiteren sind Snapchat (70 Prozent), Facebook-Messenger (27 Prozent), iMessage (18 Prozent), Viber (14 Prozent) und Kik Messenger (sechs Prozent) in Gebrauch.

Social Media sei für junge Menschen ein ganz natürlicher Teil des Lebens – auch der ständige Wechsel der Plattformen gehört dazu. "Die Aufgabe von Erwachsenen ist es, ein Sicherheitsnetz zu schaffen und das können die Verantwortlichen nur, wenn es auch einen Überblick über die aktuell genutzten Apps und Kanäle gibt. Der Jugend-Internet-Monitor ist damit sozusagen die Landkarte dazu", meinte Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP).