Die Impfpflicht gilt zwar formal seit Anfang Februar, sie ist de facto aber verpufft. Das zeigen die von der Regierung veröffentlichten Zahlen des Impfregisters. Demnach haben sich seit dem Inkrafttreten der Impfpflicht am 4. Februar nur 26.018 bis dato ungeimpfte Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen. Der Anteil der geimpften Erwachsenen in Österreich tritt mit knapp unter 77 Prozent auf der Stelle. Dennoch setzt die Regierung die Impfpflicht nun aus.
Hatte die Infektionswelle im Herbst noch ein Zwischenhoch bei den Erstimpfungen ausgelöst, ging es schon Mitte November wieder bergab. Daran änderte auch die von der Regierung am 16. November angekündigte Impfpflicht nichts: Mitte November ließen sich im Wochenschnitt noch rund 19.000 Menschen neu gegen das Coronavirus impfen, Anfang Dezember waren es nur noch 12.000 und Anfang Jänner gab es im Wochenschnitt überhaupt nur noch 3000 bis 4000 Erstimpfungen.
Bei Inkrafttreten der Impfpflicht am 4. Februar lag der Sieben-Tage-Schnitt bei 1800. Seither ist die Zahl der Erstimpfungen weiter zurückgegangen auf zuletzt nur noch 540.
Daran hat auch der Proteinimpfstoff von Novavax wenig geändert. Hier hatte die Politik auf höhere Akzeptanz bei Impfskeptikern gehofft, weil der Impfstoff auf einer traditionelleren Technologie beruht. Insgesamt haben sich seit seiner Einführung Anfang März allerdings nur 1.911 Menschen die Erstimpfung mit Novavax geholt, weitere 100 eine Zweitimpfung.