Justament an jenem Tag, an dem die Regierung die Impfpflicht gegen das Coronavirus ausgesetzt hat, ist ein neuer Infektionsrekord verzeichnet worden. Seit Dienstag kamen 47.795 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 hinzu, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren. Der Sieben-Tage-Schnitt stieg auf 32.661 an. Außerdem wurden 42 weitere Todesfälle registriert.
Am Mittwoch gab es in Österreich 313.593 laborbestätigte aktive Fälle. Das sind mehr Infizierte, als beispielsweise die Städte Graz und Kufstein zusammen an Einwohnern haben. Seit Pandemiebeginn hat es in Österreich bereits 2.972.647 bestätigte Fälle gegeben. Als genesen gelten 2.643.941 Personen.
Auf Intensivstationen Lage stabil
Im Krankenhaus lagen am Mittwoch 2.764 Covid-19-Patientinnen und Patienten, um vier mehr als am Dienstag. Zumindest bezüglich der Zahl der Schwerkranken ist die Lage auf den Intensivstationen stabil. 182 Infizierte müssen dort österreichweit behandelt werden, um 13 weniger als am Vortag. Doch die hohe Zahl an aktiven Fällen führt natürlich auch zu Ausfällen beim Personal und dadurch zu Engpässen.
Jeden Tag sterben derzeit durchschnittlich mehr als 32 Covid-19-Erkrankte. Allein in der vergangenen Woche wurden 225 Todesfälle registriert. Pro 100.000 Einwohner sind seit Beginn der Pandemie 169,2 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.
Testbereitschaft nimmt ab
Weiter rückläufig ist in Österreich die Testbereitschaft. Insgesamt wurden in den vergangenen 24 Stunden 615.761 PCR- und Antigen-Schnelltests eingemeldet. Davon waren 470.350 aussagekräftige PCR-Tests, 10,2 Prozent fielen positiv aus. Im Schnitt wurden in der vergangenen Woche täglich 486.206 PCR-Tests analysiert, 6,7 Prozent lieferten positive Ergebnisse.
Das Bundesland mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz ist derzeit Vorarlberg mit 2.930,1, gefolgt von Niederösterreich, der Steiermark und Salzburg (2.847,7, 2.775,3 bzw. 2.689,1). Dahinter reihen sich Oberösterreich (2.602,2), Tirol (2.541,4), das Burgenland (2.298,6), Kärnten (2.261) und Wien (2.151,9). In der Bundeshauptstadt gilt unter anderem in der Gastro weiterhin die 2G-Regel und eine konsequentere Maskenpflicht. Mit der strengeren Linie ist Wien bisher besser durch die Pandemie gekommen.
Niederösterreich meldete bereits einen neuen Höchstwert an Corona-Neuinfektionen. Mit 11.216 positiven Fällen wurde der bisherige Rekord von 8.797 Fällen vom 16. Februar um mehr als 2.400 übertroffen. Insgesamt wurden 500 Corona-Patienten in Krankenhäusern behandelt, davon 31 (plus eins) auf Intensivstationen. 91 freie Intensivbetten standen für Covid-19-Erkrankte zur Verfügung, teilte die Landesgesundheitsagentur (LGA) mit.
Eine Häufung von Corona-Infizierten gab es nach Angaben aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) in mehreren Pflegeeinrichtungen und Produktionsbetrieben. Der größte Cluster in Niederösterreich wurde im Bezirk St. Pölten verzeichnet. Dieser betraf das Pflegezentrum "Clementinum" in Kirchstetten mit 112 Fällen. Bis zu 52 Infizierte gab es in entsprechenden Einrichtungen in den Bezirken Amstetten, Bruck a. d. Leitha, Baden, Gänserndorf, Korneuburg, Lilienfeld, Krems, Mödling, Mistelbach, Gmünd, Tulln und Waidhofen an der Thaya. In einem Therapiezentrum im Bezirk Melk wurden 32 Fälle (plus zwei) gemeldet.
In einer Justizanstalt in Krems wurden 49 Erkrankte registriert, das war einer weniger als am Vortag. Die meisten Fälle in einer Produktionsfirma wurden weiterhin in einem Unternehmen mit Sitz im Bezirk Scheibbs verzeichnet, dort sank die Zahl der Betroffenen um 15 auf 96.