Trotz Coronakrise hat die Lkw-Belastung auf den heimischen Autobahnen und Schnellstraßen im vorigen Jahr weiter zugenommen. Es wurde die jemals höchste Anzahl an Lastern auf einem Straßenabschnitt in Österreich registriert – und zwar 5,5 Millionen Lkw auf der Westautobahn A 1 bei Traun in Oberösterreich. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren dort 5,4 Mio. Lastautos gezählt worden. 2021 waren bei 70 Prozent der 275 Asfinag-Zählstellen mehr Lkw unterwegs als im Vor-Corona-Jahr.

Österreichs Autobahn mit der zweithöchsten Lkw-Belastung ist die Südautobahn A 2, wo im Vorjahr bei Biedermannsdorf (NÖ) fast 4,9 Mio. Lkw fuhren, um 120.000 mehr als 2019. Den dritthöchsten Wert wies die Innkreis Autobahn A 8 (OÖ) mit über 4,3 Mio. Lkw bei Krenglbach auf – vor der Wiener Außenring Schnellstraße S1, wo etwas mehr als 4,2 Mio. Lkw durch den Tunnel Vösendorf rollten. Erst dann folgte die Autobahn Südosttangente A 23 in Wien mit rund 4,2 Mio. Lkw auf der Höhe Donauinsel.

Klimabonus gefordert

Bei 194 der 275 vom Verkehrsclub (VCÖ) analysierten Zählstellen nahm der Lkw-Verkehr gegenüber 2019 zu, bei der Hälfte davon sogar um über fünf Prozent. Nur bei 80 Zählstellen lag der Lkw-Verkehr unter 2019, bei der Hälfte davon weniger als drei Prozent.

Der VCÖ fordert wirksame Maßnahmen gegen die "Lkw-Lawinen", etwa durch einen Klimabonus für Firmen, die ihre Güter von der Straße auf die Schiene verlagern. Denn obwohl mehr Lastauto-Verkehr mehr Lärm und mehr Schadstoffe mit sich brächten, sei die Zahl der aktiven betrieblichen Gleisanschlüsse zwischen 2010 und 2020 um ein Drittel gesunken.