Wie "Heute" am Mittwoch online berichtete, hat eine Passantin am Montag in Wien-Donaustadt beobachtet und gefilmt, wie eine Pädagogin im Garten eines einsehbaren Kindergartens bei sieben Grad Außentemperatur einen nackten Buben im Freien gewaschen habe. Anschließend wurde der Fünfjährige mit einem Waschlappen abgetrocknet. An die zuständige MA11 war der Vorfall nicht gemeldet worden, so das Büro von Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) auf APA-Anfrage.
"Heute" konfrontierte den Kindergarten, über den Betreiber gab es in dem Artikel keine Informationen, mit dem Video. Daraufhin wurde die Situation intern diskutiert und die Betreuerin freigestellt. Laut dem Kindergarten-Leiter sei dem Buben ein "Hoppala" passiert. Da die Gruppe über keine Dusche verfügt, war die Kindergärtnerin mit der Situation überfordert und wusch den Fünfjährigen im Garten, hieß es. "Wie sich die Betreuerin dazu entschließen konnte, das Kind im Garten zu reinigen, ist für uns nicht nachvollziehbar", so der Leiter zu "Heute". Die Eltern des Fünfjährigen wurden ebenfalls informiert.
Laut Manfred Kling, Pressesprecher von Christoph Wiederkehr, handelt es sich bei dem Kindergarten um eine private Einrichtung, der keine Meldung bei der MA11 erstattet habe. Ein Ermittlungsverfahren der Stadt wurde eingeleitet, eine Inspektorin werde noch am heutigen Mittwoch in die Donaustadt fahren und unter anderem prüfen, ob die Leitung in den Vorfall involviert war. Danach werde man sehen, ob und welche Auflagen vonseiten der Stadt notwendig sind. Auch private Kindergärten erhalten in der Regel städtische Förderungen, wodurch man ein gewisses Druckmittel habe.