Nach Kritik von Frauenhäusern und Frauenring an einer ab März geplanten App mit stillem Notruf zur Polizei, hat der Bundesverband der Gewaltschutzzentren Österreichs die Maßnahme begrüßt. "Im Rahmen der Sicherheitsplanung, die die Gewaltschutzzentren mit Opfern erarbeiten, ist es ein fixer Bestandteil, im Notfall die Polizei zu verständigen", wurde am Donnerstag in einer Aussendung betont. Lautlos einen Notruf absetzen zu können, könne die Sicherheit der Opfer erhöhen.
Bedenken mit der Begründung, dass Betroffene zu wenig Vertrauen in die Exekutive hätten und deshalb diese App nicht nützen würden, teilen die Gewaltschutzzentren nicht. Das Angebot einer App sei zudem eine weitere Ressource in einem Bündel an Sicherheitsmaßnahmen. Es brauche ein auf die einzelnen Betroffenen abgestimmtes Gesamtpaket an Maßnahmen, um deren Sicherheit zu erhöhen, hieß es in der Aussendung der Gewaltschutzzentren. Auch das Innenministerium hatte betont, die App sei eine Ergänzung weiterer Maßnahmen und könne die Gewaltschutzfrage nicht allein lösen. Die Regierungsankündigung der App war am Dienstag auch von den Oppositionsparteien prinzipiell begrüßt worden.