In Hinterglemm im Salzburger Pinzgau ist in der Nacht auf Montag mitten im Ortszentrum ein Hotel ausgebrannt. Rund 200 Feuerwehrleute bekämpften seit 3.00 Uhr den Brand. Es gelang ihnen, ein Übergreifen des Feuers auf andere Häuser zu verhindern. 28 Menschen - Gäste und Mitarbeiter des Hotels - wurden rechtzeitig in Sicherheit gebracht, sagte der Pinzgauer Bezirksfeuerwehr-Kommandant Klaus Portenkirchner zur APA. Das Hotel wurde schwer beschädigt, ein Betrieb ist undenkbar.
Der Brand war gegen 3.00 Uhr im Bereich des Dachstuhles des Hotels Knappenhof ausgebrochen. Ein Brandmelder im Haus schlug Alarm, sagte Portenkirchner. Aufgrund der widrigen Witterungs- und Straßenverhältnisse gestaltete sich aber schon die Zufahrt zum Hotel ausgesprochen schwierig. Kein Problem war hingegen die Wasserversorgung, weil die Saalach direkt neben dem Knappenhof vorbeifließt. Das Hotel besteht aus drei zusammengebauten Objekten, in denen sich auch der "Tanzhimmel" und die "Apresworld" befinden.
Die Evakuierung des Hotels verlief laut Portenkirchner "komplikationslos. Unser erstes Ziel war es, die benachbarten Gebäude zu retten", sagte der Feuerwehrkommandant. Diese befinden sich nur in wenigen Metern Entfernung. Da sich auf dem Hotel ein Blechdach befindet, auf dem auch noch Schnee lag, konnten sich die Flammen nicht nach oben ausbreiten, sondern griffen auf die darunter und daneben befindlichen Stockwerke über. "Das Dach wirkt wie ein Regenschirm, deshalb kann auch nicht von oben gelöscht werden." Die Flammen wurden deshalb mit Atemschutz-Trupps im Innenangriff bekämpft.
Schwierige Löscharbeiten
Wegen des schwierigen Einsatzes, der durch Sturm, Kälte und Graupelschauer noch erschwert wurde, musste die Feuerwehr mehrmals nachalarmieren, sodass letztlich etwa 200 Freiwillige aus vielen Gemeinden des Bezirkes im Einsatz standen. In der Früh wurde ein Kran angefordert, mit dem das Blechdach entfernt werden soll, damit auch durch diese Öffnung effektiv gelöscht werden kann.
Kurz nach 9.00 Uhr war das Dach teilweise geöffnet. "Der Brand ist so gut wie aus", berichtete Ortsfeuerwehr-Kommandant Michael Eberharter der APA. "Jetzt folgen noch Nachlöscharbeiten, außerdem müssen wir noch einen Teil des Hauses abtragen." Was im Hotel nicht durch die Flammen zerstört wurde, fiel seinen Angaben zufolge dem Löschwasser zum Opfer, das mit Rauschen durch die Decken schoss. "Es schaut ganz schlimm aus." Ein Betrieb sei hier sicher für längere Zeit undenkbar, so Eberharter. Vor allem Hotel und Restaurant seien schwer beschädigt.
Vor etwas mehr als zehn Jahren - an den Weihnachtsfeiertagen 2011 – ist nur drei Häuser weiter das Hotel Gemmtalerhof des damaligen Salzburger FPÖ-Obmanns Karl Schnell abgebrannt.