Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) als größter alpiner Verein Österreichs hat im Jahr 2021 einen Rekordzuwachs von acht Prozent – rund 48.000 Mitgliedern – verzeichnet. Aufgrund der Coronakrise seien Mitglieder abhandengekommen, 2020 sei der Zuwachs mit rund 2.700 "eklatant niedriger" gewesen, erinnerte ÖAV-Präsident Andreas Ermacora im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag. Der ÖAV zählte mit Ende des Vorjahres somit 649.436 Mitglieder.

Die Wiener Sektionen verzeichneten als Spitzenreiter mit einem Zuwachs von 30.255 insgesamt 175.471 Alpenvereinsmitglieder. 123.023 Mitglieder und damit ein starkes Plus von 6880 registrierte Tirol auf Platz zwei. Das Bundesland Oberösterreich war mit 80.738 Mitgliedern (Zuwachs: 3331) am drittstärksten vertreten, gefolgt von der Steiermark mit 77.970 (Zuwachs: 4435). Das Durchschnittsalter im Verein lag im Vorjahr bei 42,7 Jahren und der Frauenanteil bei 45,43 Prozent, so die aktuellen Zahlen aus der Mitgliederstatistik des im Jahr 1862 gegründeten Vereins.

Bergsport und Naturschutz

Ermacora führte das heurige "Rekordergebnis" in Bezug auf die Zuwächse in erster Linie auf die Vielseitigkeit des Vereins zurück. Der Alpenverein stehe nicht nur für Bergsport, er sei ebenso Ausbildungs-, Kultur- und Naturschutzverein, wie auch ein "verlässlicher Partner der Tourismuswirtschaft" – vor allem im Sommer als größter Beherbergungsbetrieb in ganz Österreich und Erhalter der Bergwege. 25.000 ehrenamtlich tätige Mitglieder bezeichnete Ermacora als "Herz und Seele des Vereins".

© Alpenverein/Norbert Freudenthale

Es sei aber auch "eine Kunst, all das unter einen Hut zu bringen", merkte Ermacora vor den zur Online-Pressekonferenz zugeschalteten Medienvertretern an. Einerseits wolle man etwa mehr Menschen für den Bergsport begeistern, andererseits aber alpine Landschaften schützen. Mit mehr Menschen am Berg wachse die "Verantwortung des Mitgliederverhaltens und den Kapazitätsgrenzen alpiner Regionen gegenüber".