Einen entsprechenden Bonus zahlt ihre Sozialversicherung (SVS) aus, wenn sie nicht nur die Covid-Impfung, sondern alle vom Nationalen Impfgremium empfohlenen Impfungen absolviert haben. Das kündigte SVS-Obmann Peter Lehner im Gespräch mit der APA an.

Die Aktion ist einmalig und kann ab sofort bis zum 31. Dezember 2022 von allen bei der SVS krankenversicherten Personen beantragt werden. Dies gilt ebenso für Mitversicherte (Kinder, Ehegatten) und Pensionisten. Der Impfpass gilt als Impfnachweis. Die Anträge können über die SVS-Online-Services eingebracht werden. Dafür ist die Handy-Signatur erforderlich. Alternativ können die Formulare auch anlog eingereicht werden. Das Geld kommt dann nicht als Gutschrift, sondern wird direkt auf das Konto des Versicherten überwiesen.

Der Verwaltungsrat der SVS hat die Aktion einstimmig genehmigt und insgesamt 90 Millionen Euro dafür bewilligt. Lehner sprach deshalb - bezogen auf singuläre Maßnahmen - von der "größten Präventionsinitiative der Sozialversicherungs-Geschichte". Der Obmann betonte, dass man damit ein Anreizsystem schaffe, es gehe darum, die Prävention voranzutreiben und die gesundheitliche Eigenverantwortung zu fördern. Und dabei wolle man darauf aufmerksam machen, dass es nicht nur die Covid-Impfung gebe, sondern auch andere, die etwas ins Hintertreffen geraten seien.

Die Auswahl der Impfungen basiert auf den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums, die im österreichischen Impfplan 2021 festgehalten sind. Da die Empfehlungen mit dem Lebensalter differieren, erfolgt eine Clusterung in drei Altersgruppen: Kinder bis 15 haben nachzuweisen die Impfungen gegen Influenza, HPV, FSME, Pneumokokken und die Kombinationsimpfungen Masern-Mumps-Röteln sowie Diphterie-Tetanus-Pertussis-Poliomyelitis-Hämophilus. Bei Personen zwischen 15 und 60 sind es die Impfungen gegen Covid-19 und FSME und die Kombinationsimpfungen Masern-Mumps-Röteln sowie Diphterie-Tetanus-Pertussis-Polio. Erwachsene ab 60 haben die Impfungen gegen Pneumokokken, FSME, Covid-19 und Influenza nachzuweisen.

Ein Beispiel für andere Krankenversicherungsträger sieht der SVS-Obmann, der auch Vorsitzender des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger ist, nicht unbedingt. Er verweist darauf, dass die SVS-Versicherten ihren vollen Versicherungsbeitrag selbst leisten und es hier keinen Dienstgeberbeitrag gibt. Außerdem sei die SVS wirtschaftlich gut aufgestellt und könne sich das mit den Beiträgen der Versicherten leisten.

Die Aktion wird mit der umfassenden Kampagne "Geimpft Gesünder" auf den Kommunikationskanälen der SVS beworben. Und diese Kampagne ist Teil der umfassenden Präventionsstrategie der SVS. Mit dem Vorsorgeprogramm können Selbstständige bei Erreichen der Gesundheitsziele ihren Selbstbehalt von 20 auf zehn Prozent halbieren und wenn sie ihre Gesundheitsziele nachhaltig verfolgen, nochmals auf fünf Prozent halbieren. Daneben gibt es einen "Gesundheitshunderter" zur Unterstützung für diverse Ernährungs- und Bewegungsprogramme sowie einen "Sicherheitshunderter" zur Unterstützung für Trainings und Kurse zur Unfall-Prävention und Arbeitssicherheit.