Laut Rohdaten des Epidemiologischen Meldesystems (EMS) wurden um 8.00 Uhr 28.175 Neuinfektionen ausgewiesen – dieser Wert ist jedoch nicht um etwaige Fehler bereinigt.
Fest steht, dass dem Corona-Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zufolge mittlerweile sämtliche Bundesländer bei der Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner, Anm.) über 1.000 liegen. Am höchsten ist die Inzidenz in Tirol (2.606,4), gefolgt von Salzburg (2.487,9) und Wien (2.218,9), am niedrigsten in der Steiermark (1.023,3) und dem Burgenland (1.064,2). Österreich als Gesamtes liegt bei 1.674,0 (Stand: Freitag, 14.00 Uhr).
An diesen Zahlen zeigt sich deutlich, wie die Omikron-Variante des Coronavirus die Zahlen nach oben schnellen hat lassen. Drei Wochen zuvor, als Omikron die Delta-Variante allmählich verdrängte und zu dominieren begann, betrug die Sieben-Tage-Inzidenz österreichweit 224,3. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist seither um 646 Prozent in die Höhe gegangen.
Das bildet sich auch immer mehr in den Spitalszahlen ab – zwar nicht auf den Intensivstationen, wo laut AGES die Anzahl der Covid-Patientinnen und -Patienten seit Weihnachten um die Hälfte zurückgegangen ist und sich zuletzt bei rund 200 stabilisiert hat. Auf den Normalstationen sind zuletzt aber wieder deutlich mehr Patientinnen und Patienten mit Covid-19 verzeichnet worden. Den AGES-Daten zufolge hielt man zuletzt bei 904 minderschweren stationär aufgenommen Covid-Kranken – ein Zuwachs von mehr als 200 innerhalb einer Woche.
Offiziell gesicherte Daten der Ministerien hatte es zuletzt am Mittwoch gegeben – mit 27.677 bestätigten Neuinfektionen war damals der bisherige Rekordwert in der Pandemie erreicht worden. Auf ähnlich hohem Niveau dürfte sich das Infektionsgeschehen seither bewegen, das AGES-Dashboard wies jedenfalls schon für Donnerstag mehr als 29.000 aus. Laut Gesundheitsministerium ist das EMS an sich voll funktionsfähig, alle Labormeldungen und Abrufe können uneingeschränkt stattfinden. Die Überarbeitung sei – nicht zuletzt aufgrund der hohen Fallzahlen – derzeit aber nicht reibungslos möglich, weshalb es vermehrt zu Verzögerungen oder Ausfällen bei der Veröffentlichung der bereinigten Daten komme. An einer Lösung und Beschleunigung der Prozesse werde mit Hochdruck gearbeitet, was „die nächsten Tage in Anspruch nehmen“ werde, hatte es am Freitagabend bezüglich der Datenprobleme geheißen. Im Schnitt der letzten sieben Tage waren die im EMS eingemeldeten Infektionszahlen um gut 900 Fälle höher als in der Meldung des Krisenstabs. Die stärkste Abweichung gab es am Mittwoch, als die EMS-Morgenmeldung 31.070 Neuinfektionen enthielt, in den bereinigten Zahlen waren es dann 27.677.
Kein „Booster“ bei den Impfzahlen
Bedauerlicherweise keinen „Booster"“ gibt es indes bei den Impfzahlen. Obwohl der Nationalrat die Impfpflicht beschlossen hat und diese bereits in wenigen Wochen in Kraft tritt, war der Freitag der bisher schwächste Impf-Freitag des heurigen Jahres. 44.310 Menschen haben sich gegen Covid-19 immunisieren lassen, wovon laut Impfdashboard des Gesundheitsministeriums 31.620 Drittstiche waren. Die Erst- und Zweitstiche hielten sich mit 5191 bzw. 7499 in Grenzen. Zum Vergleich: an den beiden vorangegangenen Freitagen wurden über 65.000 (7. Jänner) bzw. über 67.000 (14. Jänner) Stiche zum Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf im Fall einer Infektion mit Sars-CoV-2 gesetzt.
Rund 17,32 Millionen Schutzimpfungen wurden seit der Verfügbarkeit von Impfstoffen in Österreich verabreicht, davon rund 4,24 Millionen Drittstiche. 6.439.678 Menschen haben derzeit ein aktives Impfzertifikat, was einem Anteil von 72,09 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Am höchsten ist die Impfquote im Burgenland (77,7 Prozent), am niedrigsten in Oberösterreich (67,7 Prozent). Teilweise deutlich über 70 Prozent liegen mittlerweile auch Niederösterreich (73,9 Prozent), die Steiermark (72,1 Prozent), Wien (71,0 Prozent) und Tirol (70,8 Prozent).