Am Montag hat wieder die Schule begonnen. Um möglichst wenige Corona-Infektionen aus den Ferien in die Klassen zu tragen, sollten die Schüler schon im Voraus daheim testen und auch an den Schulen selbst fanden am Montag wieder die bekannten Tests statt. Die Ergebnisse der Antigen-Schnelltests vom Montag liegen nun vor: 1.165 haben laut Bildungsministerium angeschlagen. Für Wien gibt es schon PCR-Resultate: Am Montag wurden 639 positive Tests registriert, am Wochenende 1.354.
Insgesamt wurden knapp 700.000 Schülerinnen und Schüler am Montag im Klassenzimmer getestet. Die meisten positiven Antigentest-Ergebnisse gab es in Wien (271), gefolgt von Niederösterreich (180), Tirol (160), Oberösterreich (138), der Steiermark (128), Salzburg (112), Kärnten (83), Vorarlberg (59) und dem Burgenland (34).
Maßnahmen nach PCR-Tests
Dabei handelt es sich allerdings vorerst nur um Verdachtsfälle, ist doch bei den eingesetzten "Nasenbohrertests" stets ein bestimmter Anteil falsch positiv. Gleichzeitig gibt es Studien, wonach bei dieser Art des Testens lediglich 20 Prozent der asymptomatisch infizierten Schüler entdeckt werden und es bei der Omikron-Variante sogar noch weniger sein könnten. Zu Klassenschließungen können positive Antigentest-Ergebnisse aber ohnehin nicht direkt führen, wie man im Büro von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) betont. Schlagen einer oder mehrere Tests an, werden die jeweiligen Schüler bzw. die Schülerinnen zum Verdachtsfall und aus der Klasse genommen. Die anderen können weiter unterrichtet werden. Erst wenn der Verdacht per PCR-Tests bestätigt ist, werden Maßnahmen ergriffen.
Die ersten gesammelten Daten zu PCR-Ergebnissen aus den Schulen sollen laut Bildungsministerium am Mittwoch vorliegen. Schon jetzt wurden elf Klassen auf Distance Learning umgestellt.
Aus Wien liegen die Zahlen der PCR-Tests vom Montag und von jenen, die wie empfohlen bereits am Wochenende "Alles gurgelt" genutzt haben, unterdessen bereits vor. Am Montag wurden in der Bundeshauptstadt 139.000 PCR-Tests absolviert, davon waren 639 positiv, wie das Büro des zuständigen Bildungsstadtrats Christoph Wiederkehr (NEOS) der APA mitteilte. Das sind also mehr als doppelt so viele wie bei den Antigentests. Am Wochenende wurden außerdem insgesamt 136.000 PCR-Tests durchgeführt, 1.354 davon zeitigten ein positives Ergebnis. Auch Kindergarten-Kinder bzw. deren Eltern haben den Aufruf befolgt, schon am Wochenende zu testen. Von 17.000 Proben waren hier 121 positiv. Bildungsstadtrat Wiederkehr bedankte sich in einer Stellungnahme für die Teilnahme. Man wisse, dass die aktuelle Zeit für Lehrpersonal, Eltern und Kinder sehr belastend sei. "Daher unterstützen wir mit einem flächendeckenden Netz an PCR-Testungen und Schutzmaßnahmen den Schulalltag und geben so viel Sicherheit wie möglich. Dabei verfolgen wir entschlossen unser Ziel: sichere und offene Schulen."
Dort wird wie schon vor den Ferien auch weiterhin regelmäßig getestet. In der aktuellen Sicherheitsphase machen alle Schüler drei Coronatests pro Woche. Derzeit kommen dabei in sechs Bundesländern einmal pro Woche und ab 17. Jänner bundesweit zweimal pro Woche die aussagekräftigeren PCR-Tests zum Einsatz. In Wien, Niederösterreich und Oberösterreich und damit bei der Hälfte der Schülerinnen und Schüler wird schon jetzt zwei Mal pro Woche PCR-getestet.
Fünf Tage lang getestet
Außerdem gilt weiter eine durchgängige Maskenpflicht (ab der Oberstufe und für alle Lehrer FFP2), Schulveranstaltungen sind untersagt. Die Präsenzpflicht ist weiterhin aufgehoben, Schülerinnen und Schüler können also mit Entschuldigung der Eltern daheim lernen.
Unverändert bleibt das Vorgehen bei festgestellten Coronafällen: Bei einem einzigen Fall in einer Klasse wird weiter in Präsenz unterrichtet, allerdings müssen die übrigen Kinder dann fünf Tage lang täglich getestet werden. Tritt innerhalb von drei Tagen ein weiterer Coronafall in dieser Klasse auf, wird auf Distance Learning umgestellt. Durch die neuen allgemeinen Regeln wird außerdem die Quarantäne von Schülern stark eingeschränkt, wegen der durchgängigen Maskenpflicht werden im Regelfall nur mehr die positiv Getestete in Quarantäne geschickt.
Sind Klassen im Fernunterricht, soll nach Möglichkeit digitaler Unterricht nach Stundenplan stattfinden oder es sollen, wo das nicht möglich ist, die Kinder mit Arbeitspaketen ausgestattet werden. Für den normalen Unterricht im Klassenzimmer wurden die Lehrerinnen und Lehrer zuletzt per Erlass dazu aufgefordert, beim Unterricht und Leistungsfeststellungen weiter "die pandemiebedingte Belastung" der Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen, die regional und nach Standort zum Teil sehr unterschiedlich sei. Das ist umso relevanter, als im Februar schon die Schulnachrichten (vulgo "Semesterzeugnisse") verteilt werden.
Schularbeiten müssen wie schon bisher nur dann nachgeholt werden, wenn mehr als die Hälfte im Semester (z. B. wegen Quarantäne) versäumt wurden – außer das geht sich im betreffenden Semester nicht aus und es ist auf andere Art eine sichere Leistungsfeststellung möglich. Externistenprüfungen finden ebenso statt wie die Schuleinschreibung und die Eignungsprüfungen bei Aufnahme in bestimmte Schularten.