Einreisen aus Virusvariantengebieten sind grundsätzlich untersagt. Österreichische Staatsbürger und EU-Bürger sind zur Einreise berechtigt, müssen aber besonders strenge Quarantäneregelungen – zehntägige Quarantäne, PCR-Test bei der Einreise, Registrierung – einhalten. Die Verordnung soll laut Bericht am Mittwoch verlautbart werden und ab dem 24. Dezember gelten.
Bisher gelten nur die afrikanischen Länder Angola, Botswana, Eswatini, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe und Südafrika als Virusvariantengebiete. In Südafrika war die Omikron-Variante zum ersten Mal nachgewiesen worden. Mittlerweile gibt es zahlreiche bestätigte Fälle in ganz Europa. Deutschland hatte deshalb bereits am Montag Großbritannien als Virusvariantengebiet eingestuft.
Heftige Kritik aus Tirol
Heftige Attacken ob des offenbaren Vorhabens ritt indes Seilbahn-Obmann und ÖVP-Abgeordneter Franz Hörl gegen den Koalitionspartner in Person von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Die drohende Einstufung von Großbritannien, Norwegen, Dänemark und den Niederlanden als Virusvariantengebiete sei ein "Schlag ins Gesicht für die heimischen Tourismusbetriebe". "Dass nun tausende Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer de facto in einen Lockdown gedrängt werden, nimmt der Branche die letzte Hoffnung auf einen erfolgreichen Start in die Wintersaison", so der Zillertaler Hotelier, der aus allen Rohren gegen Mückstein schoss: Mit der "überraschenden und mit Fehler behafteten Einreiseverordnung" habe dieser "bereits wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er nach über 21 Monaten Pandemie nichts dazu gelernt hat".
"Trotz Kritik an der Vorgehensweise und dem wiederholten Angebot zu Gesprächen setzt Mückstein sein Missmanagement fort", kritisierte Hörl und sprach von "Chaos- und Resignationspolitik" des Ministers. Komme es ab Donnerstag wirklich zu einem kompletten Einreiseverbot für Menschen aus Großbritannien bzw. zu einer Quarantänepflicht für Gäste aus Dänemark, den Niederlanden und Norwegen - "trotz 2G-Status und gültigem PCR-Test" - würden manche Tourismusregionen mit einem Schlag entleert, warnte der oberste Seilbahnvertreter.
Zuletzt war Kritik an der Landung zahlreicher Flieger aus Großbritannien, wo Omikron in einigen Landesteilen bereits die dominierende Coronavirus-Variante ist und eine Überlastung des Gesundheitssystems befürchtet wird, laut geworden. Der Genetiker Ulrich Elling erklärte im "Ö 1"-Morgenjournal am Dienstag: "Ich glaube, es sind 26 Flugzeuge allein in Salzburg und Innsbruck gelandet. Wenn da insgesamt etwa 5.000 Personen an Bord sind und die Inzidenz im Moment so ist in England wie sie ist, dann muss man davon ausgehen, dass pro Tag 15 Fälle importiert werden und die dann ja natürlich auch direkt in die Skigebiete gehen und in die Hotels."