Im Fall der am 26. Juni in Wien-Donaustadt getöteten 13-jährigen Leonie liegt nun das DNA-Gutachten vor, und es belastet drei der vier Verdächtigen. Einen diesbezüglichen Bericht der Gratiszeitung "Heute" bestätigten die Rechtsvertreter der Angehörigen des Mädchens, Florian Höllwarth und Johannes Öhlböck, am Dienstag der APA. Demnach fanden sich DNA-Spuren des 16-, des 18- und des 22-jährigen Beschuldigten auf dem Körper der Getöteten.
Umgekehrt fanden sich auf den Körpern des 16- und des 18-Jährigen auch Spuren des Kindes. Gegen die vier Verdächtigen wird wegen Vergewaltigung mit Todesfolge ermittelt.
Auch ein Zwischengutachten der Gerichtsmedizin liegt vor: Demnach ist die 13-Jährige infolge einer Suchtmittelvergiftung und Erstickens gewaltsam zu Tode gekommen. Die toxikologische Untersuchung ergab demnach, dass das Mädchen eine Überdosis MDA (Methylendioxyamphetamin) aufwies, dazu Spuren mehrerer Amphetaminderivate sowie von THC - des Cannabis-Wirkstoffs. Außerdem wurden Befunde entdeckt, wie sie bei einem Erstickungsvorgang, z. B. nach einer Verlegung der Atemöffnungen und/oder einer Brustkorbkompression oder auch bei einem Angriff gegen den Hals (Erwürgen) gesehen werden können. Auch für die Vergewaltigung fand die Gerichtsmedizin Spuren.
Offenbar keine DNA vom Vierten entdeckt
Von dem vierten Beschuldigten, einem 23-jährigen afghanischen Staatsbürger, wurde offenbar keine DNA entdeckt. Er befindet sich nicht in Untersuchungshaft, sitzt aber wegen anderer Delikte derzeit in Strafhaft, wie Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, auf Anfrage der APA sagte.
Nichts Neues gibt es im Auslieferungsverfahren des 22-jährigen Beschuldigten, der Ende Juli in einem Londoner Hotel festgenommen worden war. Die für seine Auslieferung entscheidende Anhörung bei den britischen Behörden ist erst für Jänner 2022 geplant