Beim Kampf gegen den Waldbrand in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau a.d. Rax (Bezirk Neunkirchen) spielt der Kampf gegen die Flammen aus der Luft eine immer größere Rolle. Eingesetzt wird dabei am Sonntag auch eine Militärmaschine aus der Slowakei. Die Mil Mi-17 kann nach Angaben aus dem Büro von Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf rund 3.000 Liter Wasser transportieren. Ebenfalls am Sonntag kommen zwei Spezialhubschrauber aus Deutschland zum Einsatz. Sonntagnachmittag trafen sie im Brandgebiet ein.

Die slowakische Maschine ergänzt das bereits vorhandene Repertoire an Fluggeräten, das von Bundesheer und Polizei gestellt wird. Der Helikopter "unterstützt uns massiv bei den Löscharbeiten", erklärte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner.

"Ich bin zuversichtlich, dass wir mit den Luftkräften entsprechende Erfolge in gewissen Bereichen erzielen", sagte Einsatzleiter Josef Huber am Sonntagvormittag. Angepeilt werde eine Abschwächung der Glutnester vor allem in jenen Gebieten, in denen keine Bodentruppen eingesetzt werden können. Rund 500 Kräfte seien an Ort und Stelle. Die Nacht auf Sonntag sei "verhältnismäßig ruhig" verlaufen, wobei vor allem an der Ostflanke erneut einige Glutnester aufgeflammt seien.

Ebenfalls im Luftraum über dem Rax-Gebiet eingesetzt werden am Sonntag zwei Canadair-Maschinen des Typs CL-415 aus Italien. Die Maschinen mit einem Fassungsvermögen von jeweils etwa 7.000 Litern führten nach einem technischen Briefing an Ort und Stelle noch am späten Samstagnachmittag Probelöschungen im Waldbrandgebiet durch.

Am Sonntag stießen dann zwei weitere Spezialhubschrauber - Sikorsky CH-53 - aus Deutschland dazu, beide mit einem Fassungsvermögen von je 5.000 Litern.

"Die Löschangriffe aus der Luft zeigen gute Erfolge", zog Pernkopf ein Zwischenresümee. "Gestern waren 850 Einsatzkräfte zu Boden und in der Luft im Kampf gegen die Flammen eingesetzt, heute werden es noch mehr sein. Sie alle leisten Übermenschliches", hob der Landesvize hervor.

Ein Spezialhubschrauber aus der Slowakei landete am Sonntag
Ein Spezialhubschrauber aus der Slowakei landete am Sonntag © Einsatzdoku/Lechner

Festgestellt wurde laut Polizeisprecher Johann Baumschlager mittlerweile von den Brandermittlern, dass die Flammen am Montag an einer Stelle ausgebrochen sind, an der in der Vergangenheit immer wieder Lagerfeuer gemacht worden waren. Überprüft würden weiterhin umliegende Hütten, zusätzlich werde vielen Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen, wie auch der ORF Niederösterreich berichtete. Grundsätzlich sei zunächst aber noch vieles Spekulation, sagte Baumschlager. Gesichert sei, dass hinsichtlich der Brandursache von einer "fremden Zündquelle" ausgegangen werde.

Eine wichtige Rolle bei der Waldbrandbekämpfung im äußerst unwegsamen Gelände spielt weiterhin die Bergrettung. Unterstützung erhalten die Mitglieder der Bergrettung Niederösterreich/Wien auch am Sonntag von Kollegen aus der Steiermark, wie in einer Aussendung mitgeteilt wurde.

Hilfe bei Sicherungstätigkeiten im steilen Gelände kam indes auch
von 36 Soldaten. "Das Bundesheer steht mit seinen Alpin-, Rette- und
Bergespezialisten zur Verfügung, um hier gemeinsam mit der
Bergrettung Niederösterreich/Wien und den Hunderten Feuerwehrleuten
den Kampf gegen das Feuer am Boden durchzuführen", wurde
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) in einer Aussendung
zitiert.