Die Corona-Fallzahlen schnellen unaufhörlich nach oben. Am Freitag wurden gemäß der Morgenmeldung der Ministerien 5861 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet

Mehr als 5000 neue Fälle pro Tag hatte es zuletzt in der zweiten Welle im November 2020 gegeben. Vor fast genau elf Monaten - am 26. November 2020 - waren 5526 Neuinfektionen gemeldet worden. Der heute gemeldete Wert liegt deutlich über dem Schnitt der vergangenen Woche mit 3996 Infektionen. Die Sieben-Tages-Inzidenz stieg auf 313,1 Fälle pro 100.000 Einwohner. Am letzten Wochentag in den Herbstferien gab es somit bereits 39.843 bestätigte aktive Fälle.

Immer mehr Bundesländer verschärfen

Einen Anstieg gibt es auch bei den Covid-19-Infizierten in den Spitälern. Die Zahl der Patienten auf den Normalstationen stieg um 66 auf 1370, auf den Intensivstationen liegen 280 Infizierte (plus 15). Somit dürften bald 300 Intensivbetten belegt sein, was - allerdings erst mit einer Verzögerung von sieben Tagen - die nächste Stufe im Plan der Regierung bedeutet. Erst dann gilt in der Nachtgastro und in "ähnlichen Settings" sowie bei Veranstaltungen ohne zugewiesenen Sitzplätzen mit mehr als 500 Personen eine 2G-Regel, das heißt, nur mehr Geimpfte oder Genesene haben Zutritt. Außerdem sind in Stufe zwei Antigentests mit Selbstabnahme ("Wohnzimmertests") nicht mehr als Nachweis für Bereiche mit 3G-Eintrittsregel gültig. In  Wien sind genau diese Verschärfungen bereits abseits des "Stufenplans" in Kraft gesetzt worden, in der Steiermark gelten sie ab 8. November.

Am Freitag zogen aufgrund der Verschärfung der Lage auch Tirol und Vorarlberg nach. Dort werden ab 8. November analog zu Wien und der Steiermark die Zutrittsbestimmungen verschärft. Damit gilt Stufe ab zwei ab diesem Tag de facto schon im halben Bundesgebiet.

17 weitere Menschen sind mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Damit kamen allein in einer Woche 100 Todesfälle dazu.

Die Bundesländer mit dem höchsten Anstieg an Neuinfektionen sind Oberösterreich (1469), Niederösterreich (1273), Wien (864) und die Steiermark (685). Am wenigsten sind es im Burgenland, wo die Zahl mit 102 jedoch ebenfalls dreistellig ausfällt. 260 Neuinfektionen gibt es in Kärnten.

Intensivbetten bald ausgelastet

In Oberösterreich dürften demnächst die aktuell für Covid-19-Patienten reservierten 52 Intensivbetten ausgelastet sein und die nächste Stufe des Managementplans aktiviert werden müssen. Auch auf den Normalstationen steigt die Auslastung. Derzeit werden 52 Intensiv- und 300 Betten auf Normalstationen für Covid-19-Patienten reserviert. Belegt sind davon 51 Intensiv- und 270 Normalbetten, wie das Dashboard des Landes bzw. die Aussendungen des Krisenstabs zeigen.

Ausreisekontrollen

In den niederösterreichischen Hochinzidenz-Bezirken Lilienfeld und Amstetten haben unterdessen am Freitag die Ausreisekontrollen begonnen. Überprüft werden 3G-Nachweise in den Regionen seit Mitternacht stichprobenartig, Strafen wird es erst nach Ende einer Übergangsfrist am Montag geben. In den Bezirken Melk und Scheibbs, wo seit vergangenem Samstag ebenfalls kontrolliert wird, wurden bisher mehr als 15.000 Personen kontrolliert. Es gab 542 Zurückweisungen und 13 Anzeigen. Ausreisekontrollen gibt es auch in den oberösterreichischen Bezirken Braunau und Freistadt, ab Samstag (0 Uhr) kommt auch der Bezirk Gmunden hinzu. Das Land Salzburg hat die Ausreisebeschränkung für die Tennengauer Gemeinde St. Koloman bis zum 3. November verlängert.