Die vierte Corona-Welle nimmt weiter Fahrt auf. 1848 Neuinfektionen sind in Österreich in den vergangenen 24 Stunden gemeldet worden - mehr waren es zuletzt am 30. April mit damals 2131 Fällen.
Auch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern stieg binnen eines Tages stark an. Aktuell werden 545 Corona Erkrankte stationär behandelt, um 35 mehr als am Dienstag. Auf Intensivstationen liegen derzeit 142 Patienten - ein Anstieg um zwölf binnen 24 Stunden.
Vor allem in Wien ist die Zahl der Neuinfektionen hoch - knapp jeder dritte neue Fall wurde in der Bundeshauptstadt registriert. Doch auch Oberösterreich bereitet hinsichtlich der Zahl der neuen Fälle Sorgen. Insgesamt gibt es derzeit 15.917 aktive Fälle.
Meiste Patienten in Wien ungeimpft
Aktuell liegen in der Bundeshauptstadt 155 Patienten in Krankenhäusern, 47 müssen intensiv behandelt werden.
Von den 5135 am vergangenen Montag gemeldeten aktiven Fällen waren zu mehr als vier Fünftel - exakt 81 Prozent - ungeimpfte Wienerinnen und Wiener betroffen. Rechnet man noch die sechs Prozent dazu, die sich nach einem Stich infiziert hatten, war bei 87 Prozent aller aktiven Fälle keine vollständige Immunisierung gegeben.
Besonders bemerkenswert ist die Gegenüberstellung der Sieben-Tages-Inzidenz (die Infektionen in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner, Anm.) nach Impfstatus. Während in Wien die Inzidenz bei den Vollimmunisierten in der Vorwoche (23. bis 30. August) bei 45,1 zu liegen kam, kletterte sie bei den nicht vollständig Immunisierten auf 281,7.
In Niederösterreich sind 102 Menschen in Spitälern, 28 auf Intensivstationen, in Oberösterreich sind es 96 beziehungsweise 26, in der Steiermark 69 bzw. 17 und in Salzburg 36 bzw. fünf. Tirol meldete am Dienstag 32 Patienten in Spitälern, fünf auf Intensivstationen, Kärnten 28 bzw. acht und Vorarlberg 16 bzw. fünf. Am wenigsten Covid-19-Erkrankte müssen im Burgenland stationär behandelt werden. Elf Menschen liegen dort in Spitälern, eine Person wird intensiv behandelt.
Vor exakt einem Jahr, am 1. September 2020, waren in Österreich 149 Menschen in Spitälern, 30 auf Intensivstationen. Kurz darauf brach im Laufe des Herbstes die zweite Corona-Welle los, bei der Ende November dann nahezu 4700 Patienten gleichzeitig behandelt werden mussten, über 700 intensiv - Experten befürchteten damals einen Kollaps des Gesundheitssystems, was in einem harten Lockdown des Landes von 17. November bis 6. Dezember endete.
Die Zahl der Todesfälle stieg im Vergleichszeitraum um drei. Insgesamt sind in Österreich seit Beginn der Pandemie 10.775 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.
Impfzahlen gehen wieder bergauf
Gleichzeitig ging es am Dienstag mit den Impfzahlen wieder etwas bergauf. 15.911 Österreicherinnen und Österreicher ließen sich am Dienstag eine Impfdosis verabreichen, am Montag waren es nur 7965 gewesen, am Sonntag gar nur 3268 Stiche. Binnen der vergangenen Woche wurden somit 89.638 Impfdosen verabreicht. Anfang Juni wurden am Spitzentag noch über 143.000 Menschen geimpft. Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfpasses 5.506.238 Menschen bereits zumindest eine Teilimpfung erhalten: Das sind 61,6 Prozent der Bevölkerung. Exakt 5.206.024 und somit 58,3 Prozent der Österreicher sind unterdessen voll immunisiert.
Eine Vollimmunisierung, die laut Experten vor einem schweren Verlauf der Krankheit schützt, haben im Burgenland 66,3 Prozent der Bevölkerung erhalten, gefolgt von Niederösterreich (61,2 Prozent), der Steiermark (59,1 Prozent), Vorarlberg (57,8 Prozent), Tirol (57 Prozent), Wien (56,5 Prozent), Salzburg (54,8) und Kärnten (54,5 Prozent). Schlusslicht ist weiterhin Oberösterreich mit 53,7 Prozent an Vollimmunisierten.