Sorgen und Wünsche von radelnden Österreichern hat der Online-Marktforscher Marketagent.com im Auftrag der Firma Cycle Factory bei einer Umfrage mit 500 Teilnehmenden ermittelt, von denen 356 auch tatsächlich das Rad als Mittel zur Fortbewegung nutzen, 28,8 Prozent stiegen jedoch niemals auf den Sattel. Rund ein Fünftel der Befragten gab an, täglich oder mehrmals wöchentlich auf zwei Rädern unterwegs zu sein. Hauptmotiv für das Radeln: der positive Effekt auf die Fitness.

51 Prozent wählten diese Antwortmöglichkeit, knapp gefolgt von der Freude an der frischen Luft mit 49 Prozent. 38 Prozent fanden den Beitrag für den Klimaschutz wichtig, jeweils neun Prozent gaben an, entweder keinen Pkw oder ein anderes Fahrzeug zu besitzen, ebenfalls neun Prozent stiegen aufgrund eines nicht ausreichend guten öffentliches Verkehrsnetzes in Pedale - Mehrfachnennungen waren bei dieser Frage möglich.

Von den Personen, die das Rad seltener als wöchentlich nutzen, wollte Marketagent wissen, was aus ihrer Sicht gegen die Nutzung des Fahrrads als Fortbewegungsmittel im Alltag spricht. Hier war der Hauptgrund "zu lange" oder "zu beschwerliche" Wegstrecken (37 Prozent), knapp gefolgt von der mangelnden Möglichkeit mit dem Rad Dinge zu transportieren (35,5), ein wenig mehr als ein Viertel wählten als Antwort, dass andere Verkehrsmittel bequemer seien. Eine mangelnde Sicherheit im Straßenverkehr war bei nicht einmal 20 Prozent der Grund das Rad angelehnt zu lassen (18,4 Prozent). "Knapp die Hälfte der radelnden Bevölkerung hat den Eindruck, sich gefahrenlos im Straßenverkehr bewegen zu können, 38 Prozent fühlen sich auf ihrer Wegstrecke hingegen nur teilweise sicher", fasste Marketagent Geschäftsführer Thomas Schwabl in einer Aussendung am Dienstag weitere Ergebnisse zusammen.

Pkw als größte "Unmutsquelle"

Keine Überraschung lieferte die Antwort auf die Frage, wer den Unmut der Radfahrenden erregt. Es sind die Mitmenschen in den Pkw, die hier ganz oben auf der Liste derer rangieren, über die man sich am meisten ärgert (39 Prozent). Doch es bahnt sich schon ein neuer, potenzieller Konfliktherd an, berichtet Marketagent: die E-Scooter, sie haben mit 24 Prozent bereits auf den zweiten Platz der größten Ärgernisse im Verkehr erobert. Immerhin knapp ein Drittel kann hingegen nichts aus der Ruhe bringen: Sie ärgern sich über keine anderen Verkehrsteilnehmenden.

Zuletzt wurden noch von allen 500 Teilnehmenden die Gesetze erfragt, die bei den Radlern für Wohlgefallen sorgen würden, drei Möglichkeiten ernteten dabei bei mehr als der Hälfte Zustimmung. Es waren diese ein "gesetzlich verankerter Mindestabstand, wenn ein Auto ein Fahrrad überholt", die "Promille-Grenze von 0.5" für Radler sowie die Helmpflicht für alle - statt nur wie bisher verpflichtend für unter Zwölfjährige. Mit großer Mehrheit wurde auch der Wunsch nach einem besser ausgebautem Radwege-Netz bejaht, über 75 Prozent würden sich dies wünschen.