Auch als Reaktion auf den Terroranschlag in Wien vergangenen November soll künftig jedes Bundesland "Schnelle Reaktionskräfte" (SRK) haben, damit die Polizei im Notfall noch rascher verfügbar ist. Die Bereitschaftseinheiten, die erste Säule dieser "Schnellen Reaktionskräfte", starten nun mit 1. September in ganz Österreich, teilte das Innenministerium mit.
Die Bereitschaftseinheiten in den Bundesländern sind dem bereits seit vielen Jahren in der Bundeshauptstadt existierenden Modell der Wiener Bereitschaftseinheit nachempfunden und sollen bedarfsbezogen, kurzfristig und in hoher Mannstärke wesentliche Aufgaben des Exekutivdienstes im gesamten Bundesland unter einheitlicher Führung verstärken. Der Fokus liege auf Hot-Spot-Bereichen, Hilfs- und Suchaktionen sowie Alarmfahndungen, erklärte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in einer Aussendung.
Nächster Schritt im November
Zweite Säule der "Schnellen Reaktionskräfte", bei denen insgesamt rund 900 Polizistinnen und Polizisten Dienst versehen werden, ist eine "Schnelle Interventionsgruppe" (SIG) nach dem Vorbild der Wiener WEGA in jedem Bundesland. Der Start der SIG ist für Anfang November geplant. Diese "Schnelle Interventionsgruppe" ist für höhere Gefährdungslagen als unterstützende Einheit mit spezieller Ausbildung gedacht. Sie soll bei Einsätzen mit hohem Gefährdungspotenzial Polizeibedienstete und Unbeteiligte schützen, Zwangsmittel "qualifiziert anwenden und so Dynamiken bremsen und entschleunigen", bis eine Sondereinheit eintrifft. Damit werde eine Lücke zwischen Streifendienst und der Anti-Terroreinheit Cobra geschlossen.
"Die SIG wird in Hot-Spots im öffentlichen Raum eingesetzt, bei besonderen Amok- oder Terrorlagen, zur Bewältigung sonstiger komplexer Einsatzlagen sowie dafür, eine verstärkte Präsenz im öffentlichen Raum zu zeigen", erläuterte der Innenminister.
"Praktische Erfahrungen aus Wien haben gezeigt, dass man mithilfe der 'Schnellen Reaktionskräfte' die Sicherheitslage entscheidend verbessern kann", betonte Nehammer. "Deshalb wird diese neue Einheit für die Menschen in Österreich noch mehr Sicherheit bedeuten", unterstrich er.