18.600 Schülerinnen und Schüler sind für die Sommerschule im Osten Österreichs - in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland - angemeldet. Im Vergleich zur Premiere 2020 wurde das Angebot ausgebaut: Neben Deutsch wird nun an Volks-, Mittel- und Sonderschulen bzw. AHS-Unterstufen auch Mathe angeboten, in der Volksschule zusätzlich Sachunterricht. Auch an manchen Oberstufen gibt es ein Kursangebot, um Lernrückstände aus dem Corona-Schuljahr aufzuholen.
In den anderen Bundesländern geht die Sommerschule ab 30. August los. Bundesweit haben sich diesmal rund 38.800 Kinder und Jugendliche für das Förderangebot angemeldet. Im Vorjahr waren es noch knapp 25.000, 92 Prozent sind damals auch tatsächlich zu den Kursen erschienen.
852 Standorte öffnen diesmal für die Sommerschule früher ihre Pforten. Die meisten Anmeldungen gab es in Wien (rund 10.100) gefolgt von Niederösterreich (7.400), Oberösterreich (5.000), der Steiermark (4.500), Salzburg (3.000), Vorarlberg (2.700), Kärnten (2.600), Tirol (2.400) und dem Burgenland (1.100).
Schwerpunkt Unterrichtssprache
Drei Viertel der Förderstunden werden an Volks- und Mittelschulen sowie AHS-Unterstufen gehalten, hier liegt der Schwerpunkt auf der Förderung von Schülern mit Problemen in der Unterrichtssprache Deutsch bzw. mit Aufholbedarf in den Fächern Deutsch oder Mathematik. Der Rest entfällt auf Schüler von AHS-Oberstufen oder Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS), die in mindestens einem Pflichtgegenstand Unterstützung brauchen. Während bei den Jüngeren eine Dauer von zwei Wochen fixiert ist, sind in den Oberstufen auch Kurse von einer Woche möglich.
Die Teilnahme an der Sommerschule ist wie im Vorjahr auch kostenlos und freiwillig - wer sich einmal angemeldet hat, muss aber eine Entschuldigung bringen, wenn er an einem Tag nicht erscheint. Besucht man die Sommerschule, fließt dies positiv in die Mitarbeitsnote des darauffolgenden Schuljahrs ein.
Unterrichtet wird in Kleingruppen von acht bis 15 Schülern, bei den Jüngeren auch standortübergreifend. Bis zur neunten Schulstufe wird der Unterricht von Lehramtsstudenten bzw. Lehrkräften abgehalten. An den Oberstufen gibt es ein Kurssystem mit allen Fächern, die Stunden werden von den Lehrkräften des eigenen Standorts gehalten.
Um das notwendige Personal mussten die Bildungsdirektionen teilweise wieder mit viel Einsatz werben. Im Bildungsministerium geht man allerdings davon aus, "dass sich eine Punktlandung ausgeht", so die zuständige Sektionschefin Margareta Scheuringer im Gespräch mit der APA. Vor allem in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg sei es - wie im vorigen Jahr auch - nicht ganz einfach gewesen, ausreichend Studierende und Lehrer für alle Gruppen zusammenzubekommen. Geld (in Form von Überstunden) erhalten für den Einsatz nur die Lehrer. Die Lehramtsstudenten erhalten 5 ECTS-Punkte für ihr Studium angerechnet.
Lehrermangel
Zuletzt wurde in Wien noch per Rundmail "dringend" nach Lehrerinnen und Lehrern für Gruppen an den AHS gesucht, "aufgrund der Dringlichkeit und der Mangelsituation" sollen diese dabei auch andere als ihre eigentlichen Unterrichtsfächer unterrichten können. Grundsätzlich sollte sich eine Besetzung aller Gruppen mit dem nun zur Verfügung stehenden Personal zwar ausgehen, wird auf APA-Anfrage in der Bildungsdirektion betont. Viel Spielraum gebe es - etwa im Falle von Erkrankungen - allerdings nicht.
Es werde auch diesmal wieder "gekurbelt bis zum Schluss", so Scheuringer. Über die Unis und Pädagogischen Hochschulen (PH) werde um Lehramtsstudierende geworben, auch pensionierte Pädagogen würden kontaktiert. "Lehrerinnen und Lehrer, die Zeit haben in den nächsten Wochen in der Sommerschule zu arbeiten, laden wir natürlich herzlich ein."