Am Samstag sind knapp 300 Einsatzkräfte von 24 Feuerwehren bei einem Großbrand auf einem Bauernhof in Garsten (Bezirk Steyr-Land) im Einsatz gestanden. Das Objekt stand im Vollbrand, der Wirtschaftstrakt war komplett abgebrannt und auch das Wohngebäude stark beeinträchtigt und nicht mehr bewohnbar. Die über 100 Kühe und Kälber konnten fast alle gerettet werden, so Christian Aschauer, Kommandant von der Freiwilligen Feuerwehr Garsten Samstagabend zur APA.
Als die Feuerwehr am Einsatzort eintraf, stand das Gebäude bereits im Vollbrand. Der Brand brach laut dem Besitzer vermutlich aufgrund des sich im Betrieb befindlichen Traktors aus. Der Landwirt war gerade dabei, mit dem landwirtschaftlichen Fahrzeug Heu in das Gebäude reinzubringen. Plötzlich sei ihm der Traktor abgestorben und hätte sich nicht mehr starten lassen. In weiterer Folge hätte es einen Funkenflug gegeben und es hätte zu Brennen begonnen, so der Mann gegenüber den Einsatzkräften.
Der Bauernhof wird von drei Generationen bewohnt - die gesamte Familie konnte sich unverletzt in Sicherheit bringen. Die 100 Kühe und Kälber wurden von der Feuerwehr aus dem Stall gebracht und hätten bis auf drei Tiere den Großbrand überlebt. Sie wurden bei den Nachbarn untergestellt. "Ein paar wenige müssen noch eingefangen werden", sagte Aschauer Samstagabend.
Der Wirtschaftstrakt ist komplett abgebrannt, das Wohngebäude wurde stark beeinträchtigt und ist nicht mehr bewohnbar. "Drei Räume sind ebenfalls komplett ausgebrannt." Samstagabend war der Brand unter Kontrolle, Aschauer rechnete aber noch die gesamte Nacht mit Arbeiten. Es muss etwa noch der ganze Heustock mit Hilfe eines Krans heruntergeräumt werden.
Eine Herausforderung bei der Brandbekämpfung war die Löschwasserversorgung: Es mussten vier Leitungen zu je 570 Metern vom Brandobjekt über die Eisenstraße (B115) zur Enns gelegt werden. Insgesamt waren 24 Feuerwehren - darunter auch Einsatzkräfte aus dem angrenzenden Niederösterreich - mit knapp 300 Kräften vor Ort.
Brand in Gramastetten
Es war der dritte Großbrand eines landwirtschaftlichen Objekts innerhalb von zwei Tagen in Oberösterreich. In Gramastetten (Bezirk Urfahr-Umgebung) ist Samstagfrüh ein Großbrand auf einem Bauernhof ausgebrochen. Die beiden Hausbesitzer konnten sich rechtzeitig ins Freie retten. Der Hof wurde nicht mehr bewirtschaftet und daher gab es keine Tiere mehr. Das Haus ist nach dem Brand unbewohnbar. "Das Gebäude war leider nicht mehr zu retten", sagte Dieter Reithmayr, Einsatzleiter und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Gramastetten, zur APA.
Die Hausbesitzerin wurde Samstagfrüh wegen lauten Krachens der Dachziegel munter und weckte daraufhin ihren Sohn. Zeitgleich bemerkte auch ein beim ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäude vorbeikommender Autofahrer den Brand. "Bei der Alarmierung stand bereits ein Großteils des Anwesens in Vollbrand und die Flammen waren von Weitem zu sehen", sagte Reithmayr über den Einsatz mit Alarmstufe 2. Sieben Feuerwehren (Eschelberg, Gramastetten, Herzogsdorf, Koglerau, Lassersdorf, Neusserling, Rottenegg) und die Feuerwehr Ottensheim mit dem Atemschutzfahrzeug rückten mit rund 150 Einsatzkräften aus.
Als große Herausforderung stellte sich die Löschwasserversorgung dar. Die Feuerwehrleute legten Zubringerleitungen zu drei verschiedenen Entnahmestellen, das Wasser aus zwei Löschteichen reichte nicht aus: "Bis zur der am weitesten entfernten waren es gut 800 Meter."
Um 10.15 Uhr konnte die Feuerwehr "Brand aus" geben, die Nachlöscharbeiten dauerten aber danach noch mehrere Stunden. Der Wirtschaftstrakt wurde vollständig vernichtet und auch das Wohnhaus wurde so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass es nicht mehr bewohnbar ist. "Als Erstmaßnahme galt für uns der Schutz des Wohnhauses. Doch leider wurde auch dieser Teil des Gebäudes so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass die Besitzer ausziehen müssen." Der gesamte Dachstuhl ist abgebrannt und die Räume wurden schwer beschädigt. Die Feuerwehr entfernte den übrig gebliebenen, einsturzgefährdeten Dachstuhl mit einem Kran.
Die Brandursache war Samstagnachmittag noch unklar, Brandermittler waren am Einsatzort. Die Energie AG war Samstagnachmittag noch mit der Herstellung der Stromversorgung für die Nachbarobjekte beschäftigt.