Im Garten eines Seniorenwohnheims in Lana (Südtirol) ist am Sonntagnachmittag eine 78-jährige einheimische Bewohnerin durch einen Messerstich in die Brust getötet worden. Dringend tatverdächtig sei ihr 87-jähriger Lebensgefährte, berichtete die Tageszeitung Dolomiten (Montagsausgabe). Der Mann, ein österreichischer Staatsbürger, soll die Tatwaffe in seiner Hosentasche verborgen haben. Er wurde festgenommen.
Gemeinsam sollen die beiden am Sonntagnachmittag einen Spaziergang im Park des Heims unternommen, und sich auf eine Bank gesetzt haben. Dort soll der Tatverdächtige das Küchenmesser gezogen und es der Frau in die Brust gerammt haben. Angestellte des Heimes eilten der 78-Jährigen zu Hilfe, konnten das Leben der Seniorin aber nicht retten.
Der mutmaßliche Täter ließ sich ohne Gegenwehr von Heimangestellten festhalten. Der Mann wurde ins Bozener Gefängnis gebracht. Wegen seines fortgeschrittenen Alters sei der Mann aber nicht mehr haftfähig und dürfte schon bald in den Hausarrest überstellt werden.
Tatverdächtiger bisher unauffällig
Bei dem Österreicher soll es sich um einen Mann handeln, der seit geraumer Zeit in Südtirol lebt.Laut Alto Adige sollen die Frau und der 87-Jährige in der Vergangenheit eine Weile in derselben Wohnung zusammengelebt haben. Das Tatmotiv ist allerdings noch unklar. Erst vor wenigen Tagen waren in dem Seniorenwohnheim wieder Besuche zugelassen worden, nachdem diese zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus ausgesetzt worden waren.
Laut dem Bürgermeister der norditalienischen Gemeinde, Harald Stauder, habe es keine Anzeichen dafür gegeben, dass so etwas passieren könnte. „Der mutmaßliche Täter war im Dorf immer wieder unterwegs, er war nicht auffällig“, so Stauder gegenüber dem Nachrichtenportal stol.it: „Für die Bevölkerung ist das ein unvorstellbares Szenario.“