Ohne Erinnerung an den Abend aufzuwachen, das dumpfe Gefühl in Watte gepackt zu sein, der letzte Schluck vom Getränk und danach Filmriss. Das sind Symptome die auf K.O.-Tropfen hinweisen können, geben Experten Einblick in die Gefühlswelt der Opfer. Missbrauchsvorwürfe unter Einsatz von K.O.-Tropfen auf der Maturareise in Kroatien haben das Thema ins Zentrum gerückt. Aber sind K.O.-Tropfen ein echtes Problem – oder muss die Tropfengeschichte häufig bei Alkoholexzessen herhalten?
„Bei vielen K.O.-Mittel-Fällen gibt es keinen Substanznachweis“, erklärt Wolfgang Bicker, Leiter des Forensisch-Toxikologischen Instituts in Wien. „Wenn man eine betroffene Person nicht kennt und nicht weiß, wie sie auf Alkohol reagiert, gibt es keine sicheren K.O.-Mittel-Symptome. Auch der Filmriss kann durch Alkohol entstehen. Aber wenn sich Leute kennen und moderat Alkohol getrunken wird und sich plötzlich das Zustandsbild im Sinne von verwaschener Sprache und inadäquatem Verhalten ändert – von völlig überdreht bis in Richtung Sedierung, sind das schon sichere Hinweise.“