Ein 86-Jähriger, der am Sonntag in St. Florian (Bezirk Linz-Land) mit seinem Pkw einen Marktstand gerammt hatte, wurde am Montag noch nicht einvernommen. Er sei verletzt und in Behandlung, habe aber einen Rechtsbeistand hinzugezogen, erfuhr die Kleine Zeitung von stv. Dienststellenleiter Dominik Poperahatzky. Die von Zeugen geäußerte Vermutung, dass der betagte Lenker Gas- und Bremspedal verwechselt haben dürfte, konnte die Polizei bisher nicht nachweisen. 

"Am wichtigsten wäre, mit dem Beschuldigten reden zu können", sagte der Polizist, bezweifelte aber, dass dies am Montag oder Dienstag möglich sein werde. "Natürlich würden wir die Einvernahme so schnell wie möglich durchführen, aber nachdem der Lenker selbst verletzt wurde, kann sich das um einige Tage oder sogar Wochen verzögern."

Überrolltrauma

Gegen den Senior wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt, Alkohol war eindeutig nicht im Spiel. Zwölf Menschen - der 86-Jährige eingeschlossen - wurden bei dem Unfall nach der Messe verletzt, fünf davon schwer, eine Frau musste notoperiert werden. Ob sie bereits außer Lebensgefahr ist, konnte noch nicht bestätigt werden. Sie wurde vom Pkw überrollt und erlitt "schwere Verletzungen am Brustkorb und am Becken", wie Claudia Engertsberger vom Roten Kreuz berichtet.

St. Florians Bürgermeister Bernd Schützeneder sagte zu heute.at, dass es wohl noch mehr Verletzte gegeben hätte, wenn der Gottesdienst ein paar Minuten früher geendet hätte. So aber hatten sich noch viele Kirchengäste im Stift befunden. "Wir waren alle unter Schock", sagte Schützeneder.

Insgesamt wurden bei dem Unglück zwölf Personen, unter ihnen auch der Lenker, verletzt. Zehn mussten ins Spital, fünf von ihnen erlitten schwere Blessuren. Das jüngste Opfer ist 19 Jahre, die übrigen zwischen 49 und 75.