Erst am Montag ist ein Grazer auf dem Klo von einer Schlange in die Genitalien gebissen und verletzt worden. Mehr Glück hatte am Donnerstag eine Wienerin. Auch in ihrer Kloschüssel schwamm eine Python. Sie entdeckte das rund ein Meter lange Tier jedoch rechtzeitig und blieb somit unverletzt. Die Magistratsabteilung 49 - Forst und Landwirtschaftsbetrieb (MA 49) holte die Schlange ab und übergab sie dem Tierquartier. Wem das Reptil gehört, ist unbekannt, berichtete die Polizei.
Gegen 16.00 Uhr verständigte die 68-Jährige erstmals die Polizei. Sie berichtete, dass eine "ungefähr ein Meter lange, dunkle Schlange durch die Toilette gekommen ist und als sie die Frau erblickt habe, wieder weggekrochen sei", sagte Polizeisprecher Mohamed Ibrahim der APA. Als die Beamten in die Wohnung der Frau in Floridsdorf nahe des Angelibads kamen, war von dem Tier keine Spur. Die Polizisten zogen unverrichteter Dinge wieder ab. Gegen 19.00 Uhr rief die Frau erneut den Notruf. Zuvor hatte sie auch ein Foto der Würgeschlange gemacht.
Die Polizisten verständigten die MA 49. Mitarbeiter des Wildtierservice befreiten die Python schließlich aus dem WC und verbrachten sie ins Tierquartier. "Der Besitzer konnte bisher noch nicht ausfindig gemacht werden", sagte Ibrahim.
Es ist das zweite Mal diese Woche, dass in Österreich eine Schlange im Klo gesichtet wurde. Am Montag traf es einen 65-jährigen Grazer. Der ungiftige Albino-Netzpython gehörte seinem 24-jährigen Nachbar. Nach dem Ausflug über das Rohrsystem wurde diesem die Schlange zunächst abgenommen, später jedoch wieder zurückgegeben. Der Mann darf seine elf Schlangen und den Gecko behalten. Laut Veterinäramt sind die Tiere gepflegt und nicht vernachlässigt. Gegen den 24-Jährigen wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Noch mehr eingefangene Reptilien
Die Python war übrigens nicht das einzige exotische Tier, das am Donnerstag in Wien entfleuchte. Ebenfalls in Floridsdorf, in der Mühlschüttelgasse, wurde eine Boa gefunden. Und in der Troststraße in Favoriten wurde eine Vogelspinne eingefangen. Auch diese Tiere sind in den Reptilienzoo Forchtenstein gebracht worden. Fotos der Tiere gibt es auf dem Twitter-Account LostPetsVienna.
Dieses Projekt der APA-Datenredaktion erzeugt mit den Infos des Fundservices für Haustiere der Stadt Wien automatisch Tweets, damit die Tiere wieder zu ihren Besitzern finden.