Der Tierschutzhof Pfotenhilfe Lochen musste am Montag eine schwarze Katze aufnehmen, die verletzt in einer Wohnstraße in Riedersbach (Gemeinde St. Pantaleon, Bezirk Braunau, OÖ) aufgefunden wurde - mit einer schlimmen Diagnose: Auf dem Röntgenbild sah der örtliche Tierarzt ein Projektil eines Luftdruckgewehrs, das genau in der Wirbelsäule steckt. Auch die frische Eintrittswunde war deutlich zu erkennen und musste versorgt werden. Die Katze konnte die linke Hinterpfote und den Schwanz nicht bewegen. Eine Operation sei jedoch wegen der Gefahr einer Querschnittlähmung zu gefährlich. Aber dann entdeckte er noch etwas auf dem Röntgenbild: Die angeschossene Katze wird in Kürze Mama.
Die werdende Mutter - sie wurde Angel genannt - hatte Glück im Unglück, denn nach Behandlung mit Antibiotika und Entzündungshemmern beeinträchtigte sie der Fremdkörper in ihrer Wirbelsäule schon nach wenigen Tagen nicht mehr. "Wir können nur hoffen, dass das so bleibt, denn für die in Kürze zu erwartende Geburt und die Aufzucht der Welpen muss die tapfere Kämpferin bei bester Gesundheit sein. Bei Komplikationen müssten die Babys unter Umständen mittels Kaiserschnitt geholt werden", so Pfotenhilfe Lochen-Geschäftsführerin Johanna Stadler besorgt.
1000 Euro Belohnung
"In St. Pantaleon treibt also ein Katzenhasser sein Unwesen, der schnellstmöglich entwaffnet werden muss, um weitere Opfer zu vermeiden. Für den entscheidenden Hinweis setzen wir daher eine Belohnung von 1.000 Euro aus. Dem Tierquäler drohen bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe." Aber auch anonyme Hinweise werden über das Kontaktformular auf www.pfotenhilfe.at gerne entgegengenommen. Und auch für Hinweise darauf, wem die Katze entlaufen sein könnte, ist die Pfotenhilfe Lochen dankbar.
In häuslicher Pflege
Angel wurde zur Sicherheit auch im VetZentrum Anif durchuntersucht und befindet sich seit gestern Mittag in häuslicher Pflege und unter genauer Beobachtung bei ihrer Finderin, die zugesagt hat, sich gut um Angel zu kümmern. Sobald die Babys entwöhnt sind, können sie am Tierschutzhof Pfotenhilfe Lochen adoptiert werden. Die Mutter muss dann kastriert werden und darf wahrscheinlich auf ihrer Pflegestelle bleiben, sofern der Täter gefasst wird und ihr bei Freigang keine neuerliche Gefahr droht.