Vor der Wirtschaftskammer in Wien-Wieden sowie an mehreren weiteren Kammerstandorten wie in Graz, Salzburg und Linz fand Freitagmittag eine Demo von Fridays for Future statt, die sich gegen die Klimapolitik der Wirtschaftskammer (WKÖ) richtet. In Wien wurden rund hundert Teilnehmer erwartet, hieß es am Freitag.
“Wir haben ja gesehen, was die letzten Jahrzehnte ohne Druck passiert ist: gar nichts! Die Emissionen in Österreich sind seit 1990 nicht gesunken! Wenn wir die Klimaziele verfehlen, drohen Milliardenzahlungen an die EU. Das kann nicht im Interesse der österreichischen Unternehmen sein”, erklärt Maria Blomenhofer, Aktivistin bei Fridays For Future Wien.
“Die WKO muss sich entscheiden, ob sie ihre Blockadehaltung aufgibt und ein konstruktiver Player im Diskurs sein will. Das wäre im Interesse ihrer Mitglieder, die klare Rahmenbedingungen brauchen, um den Umbau der Wirtschaft zu meistern”, verdeutlicht Moritz Drumel, Aktivist bei Fridays For Future Wien.
Die Klimademos fanden unter dem Titel “WKO Against Future - Nix sehen, nix hören, nur blockieren” statt. Die Aktivisten fordern ein Ende der Blockadehaltung der WKO in Sachen Klimaschutz und eine konstruktive Teilnahme am öffentlichen Diskurs, basierend auf den Ergebnissen der Wissenschaft.
Protest kommt auch von Greenpeace
“Die Wirtschaftskammer ist seit mehr als dreißig Jahren Österreichs führender Klimaschutzblockierer. Damit muss endlich Schluss sein. Dieser vorsintflutliche Lobbyverein muss endlich grundlegend umgebaut und zukunftsfit gemacht werden”, betont Klara Maria Schenk, Klima-und Verkehrssprecherin bei Greenpeace, fest. “Die WKO bedroht mit ihrer zukunftsblinden Blockadehaltung in Sachen Klimaschutz nicht nur die Zukunft unserer Kinder und Enkel, sondern auch die Zukunft ihrer Mitglieder.
WKO verteidigt sich
Deutliche Worte findet WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf in Hinblick auf Grüne Wirtschaft und Fridays for Future: „Österreichs Wirtschaft ist vorbildhaft in Sachen Klimaschutz, Umwelttechnologien und EcoTech. Die heimische Wirtschaft liefert hier internationale Umwelt-Bestseller. Damit investieren unsere Betriebe doppelt in den Klimaschutz", so ein Auszug aus seiner Aussendung. "Wir lassen uns unsere Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht schlecht reden." Wirksamer Klimaschutz gehe nur gemeinsam mit der Wirtschaft und nicht gegen sie.